Janusz Parchimowicz:
Katalog banknotów polskich i z Polska zwiazanych 2023
323 Seiten, jeder Schein meist vorder- und rückseitig abgebildet in Farbe,
Format 12 x 18,5 cm, Festeinband,
18. völlig überarbeitete und ergänzte Auflage
Stettin 2023,
Preis: 29,90 Euro
ISBN: 978-83-87355-00-5
Bereits im April 2023 erschien die 18. Auflage des Katalogs polnischer Banknoten, der gewöhnlich nur alle zwei Jahre überarbeitet und ergänzt erscheint. Im Internetzeitalter, in dem Verleger klug über Neu- und Nachauflagen entscheiden müssen, muss eine solche Verkürzung der Ausgabe des Buches schon gute Gründe haben. Die Erklärung dafür wird man leicht finden, denn schon auf der ersten Seite mit Preisauszeichnungen (Nr.13) sind die Preise leicht, auf Seite 14 aber stark erhöht, nicht selten um 100 % und mehr. Wenn weiter die meisten Ausgaben um 10–30 % teurer sind, so hat dies natürlich auch etwas mit der Inflationsrate zu tun, die in Polen höher ist als bei uns.
Freunde polnischer Banknoten wissen, dass die Scheine des 19. Jahrhunderts so selten sind, dass man hier fast nur „c.a.“, also Liebhaberpreise angeben kann, denn selbst in der üblichen Erhaltung IV oder gar V kosten sie oft ein kleines Vermögen. Das Kapitel IV. umfasst die Scheine der deutschen Besatzung des Ersten Weltkrieges. Hier gibt es höhere und niedrigere Preise als 2022, allerdings werden teilweise höhere Preise eher bei den Erhaltungen III und II, nicht bei den Spitzenerhaltungen aufgeführt. Der Grund dafür ist einfach: Das Interesse bei Papiergeld ist in Polen so stark gestiegen, dass man in Ermangelung von Angeboten guter Qualitäten kompromissbereiter sein muss, auch nur mit III bewertete Qualitäten zu erwerben, für die mehr verlangt wird. Qualität hat aber immer noch ihren Preis.
Hier nur ein Beispiel bei einem nicht sehr seltenen Schein Nr. 53, 20 Mark „General…“ von 1915. Dieser wird in I nun mit 13.000 Zloty bewertet, im letzten Jahr nur mit 5000 Zloty und im 2021er Katalog mit 2500 Zloty.
Bei den Banknoten der Bank Polski (Kapitel 8 B) gibt es auch einige heftige Preissprünge, aber die Bewertung wurde ausgewogen vorgenommen. Bei manchen Banknoten der „Mittelklasse“ hat sich der Markt etwas beruhigt, aber insgesamt sind kräftige Erhöhungen der Preise auch bei den Vorkriegsscheinen die Regel. Preisbewegungen nach oben gibt es auch der Volksrepublik.
Das Kapitel XII. ab Seite 311 enthält Tabellen zu Banknotenserien von 1944–1965. Man findet hier mit kleinen Bildern der Scheine alle je ausgegebenen Serien in Tabellen. Dies ist zugleich eine Ergänzung zum 2022er Katalog: Dort waren ab Seite 371 in Zusammenarbeit mit dem Gabinet Numizmatyczny D. Marciniak die Serienbuchstaben der Ausgaben von 1965–1993 aufgelistet. Es gibt nicht wenige Gelscheinsammler, die versuchen, hier alles zusammenzutragen, was es gibt, auch wenn die Chance, komplett zu werden, nicht sehr groß ist.
Auf dem Umschlag des neuen Buchs ist die Sammler-Banknote von 2023 mit Kopernikus abgebildet, bei der es 100.000 Exemplare gab, während man bei den 10-Zloty-Münzen maximal 10.000 Stück prägt, die meist schnell verkauft sind, auch wenn viele Münzen noch längere Zeit in der Bank angeboten werden. Dies ist ein Beweis für die Beliebtheit von Papiergeld, entsprechend beliebt ist auch das Bargeld in Polen, auch wenn man längst Kreditkarten benutzt.
Das bereits 121. Werk, das im Verlag NEFRYT erschien, beinhaltet auch diesmal wieder eine kleine Überraschung. Auf Seite 280 befindet sich ein „0-Euro-Gedenkgeldschein“ auf den 10. Jahrestag der Heiligsprechung von Johannes Paul II. Das darauffolgende Kapitel X. beinhaltet diese Souvenirscheine, für die es auch schon viele Sammler gibt und bei denen auch einige schon recht viel kosten. Alles in allem kann dieses Buch Geldscheinsammlern sehr empfohlen werden.
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W. J. Mehlhausen
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