Ein Beitrag aus unserer Reihe zu Porträts bedeutender Persönlichkeiten auf Geldscheinen.
Geburtsname: | Aléxandros ho Mégas, altgr. Ἀλέξανδρος ὁ Μέγας |
Tätigkeit | König von Makedonien |
Nationalität: | Makedonisch |
Lebensdaten: | 20. Juli 356 v. u. Z. – 10. Juni 323 v. u. Z. |
Geburtsort: | Pella |
Sterbeort: | Babylon |
Abbildung 1: Alexander im Schlachtgetümmel, Detail der berühmten „Alexanderschlacht“ (Mosaik, Pompeji,
ca. 150–100 v. u. Z., wohl nach einer Vorlage aus dem 4. Jahrhundert), Neapel, Archäologisches Nationalmuseum.
Die unglaublichen Taten von Alexander dem Großen haben die Fantasie der Nachwelt angeregt: In vielen Sprachen und Literaturformen wurde der Ruhm des erfolgreichen Eroberers verkündet.
In mittelalterlichen Kirchen wurde Alexanders Himmelfahrt zum beliebten Motiv.
Auch für die neuzeitliche Herrscherideologie besaß der große Makedonenkönig Vorbildcharakter: In vielen Schlössern wurden seine Taten in Freskenzyklen und Stuckreliefs vor Augen geführt. Es gibt zahlreiche Münzen und Medaillen mit Porträts des Herrschers. 1956 wurde Alexander der Große auch auf einem Geldschein der Bank von Griechenland verewigt.
Abbildung 2: Bank von Griechenland, 1000 Drachmen, 1956 Vorderseite: Mittig Kampfszene aus dem griechischen Mythos mit Herakles.
Links Detailausschnitt aus einem Goldmedaillon von Tarsos mit Kopf des Herakles/Alexander dem Großen. Unten Schlachtszene vom Alexandersarkophag aus Sidon. Rückseite: Detailausschnitt aus dem Alexandermosaik (Pompeji, Casa del Fauno):
Alexander der Große zu Pferde nach rechts.
Alexander wurde im Juli 356 v. u. Z. als Sohn des Makedonenkönigs Philipp II. und seiner aus Epirus stammenden Gemahlin Olympias geboren. Beide führten ihren Stammbaum auf Helden der Mythologie zurück: Sein Vater auf Herakles, seine Mutter auf Achilleus.
König Philipp förderte seinen Sohn und begann früh, ihn auf das Herrscheramt vorzubereiten. Von 342 bis 340 war Aristoteles Alexanders Lehrer. Er führte ihn in Naturwissenschaften und Politik ein und machte ihn mit Hauptwerken der griechischen Literatur vertraut. Die Illias war zeitlebens das Lieblingsbuch Alexanders, die er stets wie einen Schatz hütete.
Bereits mit 16 Jahren leitete Alexander erste selbstständige militärische Unternehmungen. Philipp II. hatte das bis dahin unbedeutende Makedonien zu einer militärischen Großmacht ausgebaut und Thessalien, Thrakien und alle griechischen Stadtstaaten mit Ausnahme Spartas in ein Bündnis unter seiner Führung gezwungen (Korinthischer Bund). Philipp begann anschließend mit den Vorbereitungen für einen Feldzug gegen die Perser.
337 kam es zu einem Streit zwischen Alexander und seinem Vater, infolgedessen er mit seiner Mutter das Land verließ. Ein halbes Jahr später kehrte Alexander zurück. Kurz darauf fiel sein Vater Philipp II. einem Attentat zum Opfer. Über eine Beteiligung seines Sohnes, der um seine Thronfolge fürchtete, wird noch heute spekuliert. Alexander verlor keine Zeit und sicherte sofort seine Herrschaft über die besetzten griechischen Gebiete. Er hatte ein klares Ziel vor Augen: Die Eroberung des Weltreichs der Perser. Alexander führte damit die Pläne seines Vaters fort. Im Frühjahr 334 begab er sich mit etwa 32.000 Fußsoldaten und 5000 Reitern auf die Reise nach Kleinasien. Im Winter 334/333 v. u. Z. eroberte Alexander das anatolische Binnenland. In der Stadt Gordion zerschlug er der Legende nach den Gordischen Knoten, über den ein Orakel prophezeit hatte, nur derjenige, der diesen Knoten löse, könne die Herrschaft über Asien erringen. Der Eroberungszug war eingeläutet. Die Armee Alexanders fügte den Truppen des achaimedischen Perserkönigs Dareios III. in kurzer Zeit mehrere entscheidende Verluste zu: Die Schlacht bei Issos und die Schlacht bei Gaugamela am Tigris gehören dabei zu den bekanntesten. Er stieß weiter entlang der Mittelmeerküste bis nach Ägypten vor und besetzte strategisch wichtige Häfen wie die phönizische Stadt Tyros.
In Ägypten wurde er ehrfurchtsvoll empfangen und wie die alten Pharaonen als Gottkönig verehrt. An der Küste ließ er eine Stadt errichten - Alexandria - die auch heute noch an ihn erinnert.
Im Winter 331/330 fielen den Makedonen die achaimedischen Residenzen Susa und Persepolis kampflos in die Hände. König Dareios entkam, fiel jedoch einer Verschwörung in seinem Vertrautenkreis zum Opfer. Alexander hatte den Anspruch, das Erbe des Perserkönigs anzutreten. Er wollte beherrschen, was auch Dareios vor ihm beherrscht hatte. In einem Anflug von Hybris unterwarf Alexander noch Baktrien (im heutigen Afghanistan) und ehelichte die baktrische Prinzessin Roxane. 327 v. u. Z. fiel er in Indien ein und überquerte den Indus, die äußerste Grenze des alten Perserreichs. Alexander starb 323 v. u. Z. plötzlich in Babylon, vermutlich an Typhus. Sein Imperium zerbrach.
Alexander der Große wurde bereits direkt nach seinem Tod ein Vorbild für hellenistische Könige, die über Teile seines Reichs herrschten. Später beriefen sich auch römische Kaiser auf Alexander. Seine Person wurde prägend für viele Herrscher bis in die Gegenwart.
Die Geschichte seiner Taten wurde in Berichten und Erzählungen immer weiter legendenhaft ausgeschmückt.
Elias Heindl
Literatur/Quellen
Orth, Wolfgang: Alexander der Große. In: Brodersen, Kai (Hrsg.), Grosse Gestalten der griechischen Antike. Verlag C.H. Beck, München, 1999
Dahmen, Karsten: Die Berliner Abukir-Medaillone – Alexander der Große in Gold. Führungsblatt Nr. 13, Münzkabinett Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin, 2005
smb.museum-digital.de/object/171374 (zul. aufgerufen am 24.04.2023)
de.wikipedia.org/wiki/Alexander_der_Gro%C3%9Fe (zul. aufgerufen am 24.04.2023)
Daniels, Patricia: Alexander der Große: Genialer Eroberer oder Größenwahnsinniger? National Geograhics Special – Denker, Herrscher, Macher, 29.04.2022, aufgerufen über www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2022/04/alexander-der-grosse-genialer-eroberer-oder-groessenwahnsinniger (zul. am 25.04.2023)
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