Anlässlich des 31. Gipfeltreffens der Arabischen Liga in der Hauptstadt Algeriens vom 1.–2. November 2022 gab die Bank von Algerien am 2. November neue Gedenkbanknoten zu 2000 Dinars in Umlauf.
Ein kleines Detail dieser Gedenknote scheint Kontroversen ausgelöst zu haben: Dieser neue Schein ist in arabischer und englischer Sprache beschriftet. In der ehemaligen französischen Kolonie war man nach der Erlangung der Unabhängigkeit von französischsprachigen Legenden abgekommen, sodass ab der Serie von 1977 die Inschriften auf Geldscheinen rein arabisch gestaltet waren. Dass nun für die bilinguale Note die englische statt der französischen Sprache in Verwendung kam, rief Reaktionen von französischer Seite im Internet, Fernsehen und Radio hervor: Manche Oppositionelle, wie Jean-Luc Mélenchon, gaben dem Präsidenten Macron die Schuld – wofür auch immer.
Die Beziehung zwischen Frankreich und Algerien hatte insbesondere im vergangenen Jahr nach Macrons Äußerungen zur Geschichte Algeriens und zum Regime gelitten. Im Juli dieses Jahres gab außerdem der algerische Präsident bekannt, dass ab 2023 in den Grundschulen neben Französisch nun auch Englisch unterrichtet werden soll. In den letzten Monaten kam es jedoch zu einer Annäherung der beiden Staaten, die vor allem in energiepolitischen Fragen kooperieren wollen.
Die auf Durasafe-Substrat gedruckte Gedenknote misst 158 x 72 mm und weist eine vertikal gestaltete Vorder- und eine horizontale Rückseite auf. Die Vorderseite zeigt das Denkmal der Märtyrer in Algier, das am 5. Juli 1982 zum 20. Jahrestag der Unabhängigkeit Algeriens eröffnet wurde. Im Hintergrund ist eine Landkarte der arabischen Welt zu sehen; die algerische Flagge und das Logo der Arabischen Liga dürfen auch nicht fehlen.
Auf der Rückseite ist zentral das Minarett der Großen Moschee in Algier abgebildet; außerdem sind ein Felsentor im Nationalpark Tassili n’Ajjer, das Ahaggar-Gebirge sowie römische Ruinen in der Provinz Tipasa zu sehen.
Kana Totsuka
Abb. Owen W. Linzmayer (www.banknotebook.com)
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