Diese Fantasie-Währung bzw. private Ausgabe wurde das erste Mal 1996 herausgegeben und erfreut sich bei Sammlern großer Beliebtheit, denn das Design der Scheine insgesamt ist wirklich außergewöhnlich.
Antarktika, der fünftgrößte Kontinent, besteht bekanntermaßen aus dem Südpol sowie dem darum gelagerten Südpolargebiet. Im Sprachgebrauch ist die Bezeichnung Antarktis für dieses Gesamtgebiet gebräuchlicher, obwohl mit diesem Begriff eigentlich nur die Landmasse, also der Kontinent, gemeint ist.
Bis heute erheben Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Neuseeland, Norwegen und Großbritannien Gebietsansprüche. Jedoch negiert der Antarktisvertrag von 1959, in Kraft getreten 1961, eben solche. Vielmehr wird allen Nationen für ausschließlich friedliche Zwecke, also zumeist wissenschaftliche Projekte und nicht zur wirtschaftlichen Ausbeutung bzw. militärischer Nutzung, freier Zugang gewährt.
Dies leitet auch schon zum vorzustellenden Schein über. Denn der Herausgeber der „Antarctic notes“, die „Antarctica Overseas Exchange Office“, spendete vom Verkauf der Sammelscheine Geld für wissenschaftliche und humanitäre Projekte in Antarktika. Welche Projekte dies jedoch waren, ist zu diesem Zeitpunkt schwer herauszufinden – die Website der Organisation, bankofantarctica.com, existiert nicht mehr und weitere Informationen sind spärlich. Wie dem Schein auf der Rückseite zu entnehmen ist, kann dieser bis zum 31.12.2021 in US-Dollars umgetauscht werden, wird er per Post an die angegebene Adresse eingeschickt. Auch ist eine E-mail Adresse angegeben. Die letzte Ausschüttung fand meinen Recherchen zufolge 2015 statt – diese Scheine weisen nun nicht mehr auf einen möglichen Umtausch in US-Dollars hin; tatsächlich fehlt der gesamte Abschnitt mit Post- und Mailadresse.
Der vorgestellte 1-Dollar-Schein aus dem Jahr 2011 greift das 100-jährige Jubiläum des ersten Menschen am Südpol auf, einer Zeit, die auch als goldenes Zeitalter der Antarktis-Forschung, oder „Heroic Age“ bezeichnet wird; in diesem Zeitraum, von 1897 bis 1922, fanden die großen Expeditionen zum Südpol statt. Und hierbei war es der norwegische Seemann und Polarforscher Roald Armundsen (1872–1928) der den Südpol mit seinen Begleitern am 14. Dezember 1911 vor dem Briten Robert Falcon Scott (1868–1912) als erster erreichte.
Die Pinguine auf Vorder- und Rückseite bilden beispielsweise neben den Robben eine der charakteristischen Tierarten Antarktikas. Die dargestellten Kaiserpinguine sind die größte Pinguinart (100–130 cm) und auch die bekannteste. 2018 schoben sie sich übrigens auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) von der Stufe „potenziell gefährdet“ zurück auf „nicht gefährdet“.
Sylvia Karges
Abb. Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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