Mit der sowjetischen Besetzung Ungarns am Ende des Zweiten Weltkriegs setzte eine Inflation von bis dahin unvorstellbarem Ausmaß ein, die das Geld rasant entwertete. Zwar war man von der Hyperinflation in Deutschland schon einiges gewöhnt, die 1923 sogar Billionen-Werte hervorbrachte, doch die ungarische Inflation von 1945/1946 stellte alles in den Schatten. Bereits 1945 wurde mit Millionen-Werten gerechnet.
1946 folgten Milliarden und man schuf den Milpengö (1 Million Pengö). Es folgten Billionen und der B-Pengö oder Bilpengö (1 Billion Pengö).
Der höchste Wert der ungarischen Inflation und zugleich der höchste Banknoten-Nennwert in Zahlen, der jemals in Europa ausgegeben wurde und hier vorgestellt werden soll, lautete auf 1 Milliarde B-Pengö, also 1 Milliarde Billionen Pengö. Ausgeschrieben sieht das so aus:
1 000.000.000.000.000.000.000 Pengö.
Schließlich erfand man den sog. Adópengö (Steuerpengö), der vom Finanzminister ausgegeben wurde (1 Adópengö = 2 Trillionen Pengö) und es wurden verschiedene Marken wie Steuer-, Rechnungs-, Wechsel-, Gebühren und Urkundenmarken zu Zahlungsmitteln erklärt und außerdem kommunale und privates Notgeldausgaben zugelassen.
Aus der Sammlung Jürgen Schilde:
Ungarn, Magyar Nemzeti Bank:
1 Milliarde B-Pengö vom 3. Juni 1946
Vorderseite: Rechts weibliches Kopfbildnis (Lúcia Lendvay aus Székesfehérvár, Stuhlweißenburg) in einem Medaillon, links Wertangabe in einer Guilloche, Ornamente.
Rückseite: Wertangaben und Ornamente.
Wasserzeichen: ohne
Druck: Pénzjegynjomda
Format: 175 x 85 mm
ohne Serie, ohne KN
Katalogreferenzen:
HUN-137 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues)
B-546 (Owen W. Linzmayer: The Banknote Book)
Hans-Ludwig Grabowski
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