Auf dem Höhepunkt der Inflation in der jungen "Weimarer Republik" gaben nicht nur Länder, Provinzen, Bezirke, Kreise, Städte, Banken, Sparkassen, Handelskammern, private Firmen und andere Emittenten Notgeld aus, sondern auch die Deutsche Reichsbahn und die Reichspost mit angeschlossenen Dienststellen.
Für die Deutsche Reichsbahn gab der Reichsverkehrsminister in Berlin Notgeldscheine aus, die an allen Reichsbahn- und ab September 1923 auch an allen öffentlichen Kassen im gesamten Reich gültig waren. Zusätzlich gaben auch die Zweigstelle des Reichsverkehrsministerium für Bayern, die verschiedenen Reichsbahndirektionen sowie einzelne Eisenbahn-Kassen und private Bahnunternehmen Notgeldscheine in Umlauf.
Hierzu gehören auch die Ausgaben der Reichsbahndirektion Elberfeld (ab 1929 zu Wuppertal). Eine Besonderheit der Elberfelder Reichsbahn-Scheine besteht darin, dass die ersten beiden Ausgaben über je 1 Million Mark mit Datum vom 11. August 1923 in Sütterlin-Handschrift ausgeführt sind (Druck schwarz mit Serie A und Druck rotbraun mit Serie B). Damit gehören sie zu den nur wenigen Notgeldscheinen jener Zeit, die aus einer schier unüberschaubaren Menge von Notgeldemissionen durch die Art ihrer Herstellung auf handschriftlicher Grundlage zu Besonderheiten werden.
Objekttyp:
Gutschein (Notgeldschein)
Sammlung:
Archiv für Geld- und Zeitgeschichte (Sammlung Grabowski)
Authentizität:
Original (Abbildungsvorlage für Katalog)
Land/Region/Ort:
Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Elberfeld
Emittent:
Reichsbahndirektion Elberfeld
Nominal:
1 Million Mark
Datierung:
11. August 1923
Vorderseite:
Text, Amts-Siegel und Unterschrift Druck rotbraun.
Legende:
Gutschein der Reichsbahndirektion Elberfeld (links und rechts schräg: 1000 000 | Mark) |
über | Eine Million Mark | Dieser Gutschein wird von allen Reichsbahnkassen (Hauptkasse, | Stations-, Güter-, Fahrharten- u. Gepäckkassen) des Direktions- | bezirks Elberfeld in Zahlung genommen. Er verliert mit dem 30. September 1923 seine Gültigkeit. | Elberfeld, den 11. August 1923. – Reichsbahndirektion | Nachahmung – strafbar.
Rückseite:
unbedruckt
Material:
Papier ohne Wasserzeichen
Format:
ca. 160 mm x 96 mm
Druck:
Unbekannt
Nummerierung:
B Nr. (rotbraun) 06962 (rot), KN 6 mm eng
Umlauf:
August/September 1923
Zitat:
Nr. 6.2b (Müller/Geiger/Grabowski: Deutsches Notgeld, Band 13: Das Papiergeld der deutschen Eisenbahnen und der Reichspost, S. 72)
Hans-Ludwig Grabowski
Literaturempfehlung:
Müller/Geiger/Grabowski:
Deutsches Notgeld, Band 13:
Das Papiergeld der deutschen Eisenbahnen und der Reichspost
Titel: Gietl Verlag
ISBN: 978-3-86646-580-0
Auflage: 2. Auflage 2016
Format: 14,8 x 21 cm
Abbildungen: durchgehend farbige Abbildungen
Cover-Typ: Broschur
Seitenanzahl: 344
Preis: 39,90 EUR
Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
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