Frankfurt am Main war Mitte des 19. Jahrhunderts der wichtigste Banken- und Finanzplatz in Deutschland. So ging auch die Initiative zur Gründung dieser Notenbank von örtlichen Privatbankiers aus. Das Aktienkapital der Frankfurter Bank in Höhe von 10 Millionen Gulden wurde weit überzeichnet. Die 1854 konzessionierte Bank gab Noten („Bankscheine“) in Wertstufen zu 5, 10, 35, 50, 100 und 500 Gulden aus. Der Notenumlauf betrug Ende 1855 erst 2,8 Millionen Gulden, zwei Jahre später bereits 8,8 Millionen Gulden, 1868 gut 29 Millionen Gulden und 1875 knapp 25 Millionen Gulden. Damit gehörte die Frankfurter Bank zu den größeren Notenbanken in Deutschland. Auch nach der Annexion Frankfurts durch Preußen 1866 behielt die Bankenmetropole die Gulden-Währung, während in Preußen der Thaler als Währungseinheit galt.
Der 10-Gulden-Schein war die häufigste Banknote der Frankfurter Bank, auf ihn entfielen Ende 1872 immerhin 641.434 Stück von insgesamt 713.744 Noten (nach Adolph Wagner, System der Zettelbankpolitik, Freiburg i. Br. 1873, S. 718). Gemessen an der Höhe des Notenumlaufs war die Frankfurter Bank lange Zeit nach der dominierenden Preußischen Bank die nächstgrößte deutsche Notenbank. Nach der Reichsgründung 1871 fiel sie hinter die Sächsische Bank auf den dritten Platz zurück. Mit Einführung der Reichswährung gab die Frankfurter Bank Noten zu 100, 500 und 1.000 Mark aus. 1901 verzichtete sie auf ihr Notenrecht. Ihre Banknoten wurden zum 1. Januar 1902 außer Kurs gesetzt. 1970 fusionierte die Frankfurter Bank mit der Berliner Handels-Gesellschaft zur BHF-Bank.
Land/Region/Ort: Deutscher Bund, Frankfurt am Main
Emittent: Frankfurter Bank
Nominal: 10 Gulden
Datum: 1. Januar 1855
Vorderseite: Weibliche Allegorie der Frankfordia
Rückseite: Druck seitenverkehrt
Wasserzeichen: FRANKFURTER BANK / 10 GULDEN / Wertzahl
Format: 137 mm x 91 mm
Druck: Dondorf & Naumann, Frankfurt am Main
Material: Papier
Nummerierung: Lit. E, Serie XXX (bisher nicht katalogisiert), Fo. 1949, No. 7445
Authentizität: Original
Objekttyp: Banknote
Sammlung: Sammlung Hensengerth
Zitate:
GK-112a (Grabowski/Kranz: Das Papiergeld der altdeutschen Staaten)
A 81 (Pick/Rixen: Papiergeld-Spezialkatalog Deutschland)
GER-S215 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. I – Specialized Issues)
Dr. Bernd Sprenger
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