1848 war das Jahr der Revolutionen in Europa. Die Ungarn versuchten sich von den Fesseln der Habsburger Herrschaft zu befreien. Wie immer, wenn Geschichte passiert, so hinterließ auch das Jahr 1848 und das Streben der Ungarn nach nationaler Unabhängigkeit geldgeschichtliche Spuren. Nachdem Ende Februar 1848 in Frankreich eine erneute Revolution ausgebrochen war, stürmten die Menschen in Pest die Wechselstellen, um ihr österreichisches Papiergeld, dem sie nicht mehr vertrauten, in Silbermünzen einzulösen. Lajos Kossuth forderte ein eigenes ungarisches Finanzministerium und der Konflikt zwischen Ungarn und Österreich mündete in eine ungarische Revolution und den Unabhängigkeitskampf. Am 11. April 1848 wurde eine eigenständige ungarische Regierung gebildet, in der Kossuth Finanzminister wurde. Die Ungarn benötigten jetzt eigenes Geld, um sich von Wien zu lösen. Zuerst wurde aus der Pester Handelsbank die Ungarische Handelsbank, die Geldscheine über 1 und 2 Forint ausgab, die im August 1848 in Umlauf kamen. Mit Datum vom 1. September 1848 folgte schließlich ungarisches Staatspapiergeld des Finanzministeriums mit Unterschrift von Kossuth über 5, 10 und 100 Forint.
Ungarn, Finanzministerium (Pénzjegy): 100 Forint/Gulden vom 1. September 1848,
in Umlauf vom 7. November 1848 bis 8. März 1849
Vorderseite: Ornamant-Rahmen, oben bekröntes ungarisches Wappen und unten Medaillon mit Frauenkopf.
Rückseite: Ornamente und Straftext in fünf Sprachen.
Format: 183 mm x 128 mm
Druck: Staatliche Notendruckerei Buda-Pest
Katalogreferenzen:
HUN-S118 (Standard Catalog of World Paper Money, Specialized Issues)
2 (Rádóczy/Tasnádi: Magyar Papírpénzek 1848 – 1992)
G114 (Adamovszky: Magyar Bankjegy Katalógus 1759 – 1925)
Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski
Hans-Ludwig Grabowski
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