Die Bank deutscher Länder wurde am 1. März 1948 durch Gesetz der US-amerikanischen, britischen und später auch der französischen Militärregierungen als Zentralbank und alleinige Notenbank für die drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands errichtet.
Am 20. Juni 1948 kam es entsprechend Gesetz über die Neuordnung des Geldwesens zur Währungsreform, bei der alle bis dahin umlaufenden Reichsbanknoten, Rentenbankscheine und Noten der Alliierten Militärbehörde ungültig und durch neue Noten mit der Währungs-
bezeichnung Deutsche Mark ersetzt wurden, die man in den USA gedruckt hatte.
Zunächst wurde lediglich ein sog. „Kopfgeld“ in Höhe von 60 DM pro Person im Verhältnis 1:1 umgetauscht. Darüber hinaus erfolgte der Umtausch nur für anerkannte Gelder, Forderungen und Schulden im Verhältnis 10:1.
Ausgegeben wurden Werte zu 1/2, 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 DM, wobei es von den Zwanzigern und Fünfzigern je zwei verschiedene Ausführungen gab. Neben den Scheinen der normalen Serie mit Datierung 1948 gab es auch 20- und 50-DM-Scheine ohne Datierung und mit weiblichen Kopfbildnissen (Liberty), die sehr viel seltener sind, aber auch zur Währungsreform in Umlauf kamen. Sie wurden allerdings schon 1949, also viel früher als die anderen Scheine der Währungsreform, aus dem Verkehr gezogen. Während die 20- und 50-DM-Scheine der normale Serie 1948 von der American Bank Note Company hergestellt worden waren, kamen die beiden Scheine mit weiblichen Kopfbildnissen aus der Druckerei Tudor Press in Boston.
Die überraschende Währungsreform in den Westzonen war die logische Konsequenz aus den offenen Widersprüchen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion, trug damit aber auch zur Teilung Deutschlands bei. Sie stand am Beginn des „Deutschen Wirtschaftswunders“, das ohne die DM nicht möglich gewesen wäre.
Nachfolgerin der Bank deutscher Länder wurde 1957 die Deutsche Bundesbank.
Eine Besonderheit besteht darin, dass zur Währungsreform
Aus der Sammlung Hans-Ludwig Grabowski:
Deutsches Reich, Deutschland unter alliierter Besatzung, US-amerikanische, britische
und französische Besatzungszone, Bank deutscher Länder:
20 Deutsche Mark ohne Datum (1948), "Liberty"
Vorderseite: Links weibliches Kopfbildnis im Oval (Liberty), guillochen,
Wertzahlen in den vier Ecken
Rückseite: Wertangabe in Ornamenten
Wasserzeichen: ohne
Format: 156 mm x 67 mm
Druck: Tudor Press, Boston Massachusetts, USA
Umlauf: 20. Juni 1948 – 3. August 1949
Katalogreferenzen:
WBZ-9a (Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)
FRG-9a (World Paper Money, Vol. II, General Issues)
Hans-Ludwig Grabowski
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