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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Aus privaten Sammlungen: 200 Rupien aus Deutsch-Ostafrika von 1915

Aktualisiert: 8. Sept. 2021

Deutsch-Ostafrika (DOA) wurde ab 1884 von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft erworben und war die größte und reichste deutsche Kolonie. Sie umfasste die heutigen Staaten Tansania, Ruanda und Burundi sowie einen Teil des heutigen Mosambik.

In der Region kursierte die indische Rupie, weshalb man diese Währung auch für die deutschen Kolonialausgaben beibehielt. Am 1. April 1903 übernahm die deutsche Reichsregierung das Münzrecht, welches vorher die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft ausgeübt hatte.

Bereits 1890 ging die Verwaltung der Kolonie auf das Deutsche Reich über.

Man erlaubte aber der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft eine eigene Notenbank – Die Deutsch-Ostafrikanische Bank (DOAB)– zu gründen, die am 23. Juni 1905 ihre Arbeit aufnahm und ihren Sitz in Daressalam hatte. Der festgesetzte Umtauschwert der DOA-Rupie lag bei 1 RM = 0,75 Rupien. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden die Friedensausgaben der DOAB von 1905 zu gesetzlichen Zahlungsmitteln erklärt.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Kolonie von der Versorgung durch das Reich und damit auch von Papier- und Münzlieferungen abgeschnitten, man behalf sich deshalb mit primitiven Kriegsausgaben. Der Druck dieser Interims-Banknoten wurde durch die Deutsch-Ostafrikanische Zeitung GmbH in Daressalam und an anderen Orten ausgeführt.

Nach der Kapitulation der deutschen Schutztruppe am 14. November 1918 ließ General von Lettow-Vorbeck den einheimischen Askaris (farbige Soldaten der Schutztruppe) und Trägern noch 1,5 Millionen Rupien in Interims-Noten auszahlen, die später von der deutschen Regierung eingelöst wurden.

Durch die primitive Art ihrer Herstellung während des Kriegs und die Nutzung aller verfüg­baren Papierarten – von Karton über Jutepressung bis zum Ölpapier – ist eine faszinierende Variantenvielfalt entstanden, wie sie mit keiner anderen Papiergeld-ausgabe vergleichbar ist. Die Interims-Noten von Deutsch-Ostafrika sind deshalb zu einem beliebten Sammelgebiet geworden.


Aus der Sammlung Gerhard Reichert:



Deutsch-Ostafrika: Deutsch-Ostafrikanische Bank, Interims-Banknote über 200 Rupien vom 15. Juni 1915

Ausführung mit zwei Hand-Unterschriften (Berendt / Frühling) auf der Vorderseite und einer handschriftlichen Kontrollnummer auf der Rückseite.

Vorderseite: Rahmen mit vier Wertzahlen in den Ecken.

Rückseite: Text im Rahmen mit Straftext.

Wasserzeichen: Reichsdruckerei-Wellen

Format: 172 x 112 mm

Druck: Deutsch-Ostafrikanische Zeitung GmbH, Daressalam


Katalogreferenzen:

DOA-9a (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)

Ro/Gra-908a (Rosenberg/Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)

GEA-49 (Standard Catalof of World Paper Money, Vol. II – General Issues)


Hans-Ludwig Grabowski


Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.

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