Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs ist die russische Narew-Armee in die preußische Provinz Ostpreußen eingedrungen, hat schwere Zerstörungen verursacht und eine erste Flüchtlingswelle ausgelöst. Erst nach der Schlacht von Tannenberg und der Winterschlacht in den Masuren konnten die deutschen Truppen unter Hindenburg das Land wieder befreien.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland zahlreiche Gebiete an Polen abtreten, darunter auch weite Teile Westpreußens und den ostpreußischen Kreis Soldau.
Dadurch wurde Ostpreußen vom restlichen Reich durch den sog. "Polnischen Korridor" getrennt. Das ostpreußische Memelgebiet kam unter alliierte Kontrolle und wurde 1923 von Litauen annektiert. Der bei Deutschland verblieben Rest Westpreußens mit Marienwerder kam als eigener Regierungsbezirk zu Ostpreußen.
Bereits 1918 hatte der Provinzialverband Ostpreußen, der seinen Sitz in der ostpreußichen Hauptstadt Königsberg hatte, eigene Geld-Ersatzscheine über 50 Pfennig sowie 5 und 20 Mark zur Behebung des Klein- und Großgeldmangels ausgegeben. Mit zunehmender Inflation folgten im Oktober 1922 Werte zu 500 und 1000 Mark, die heute meist nur noch mit den späteren Überstempelungen zu 500.000 und 1 Million Mark vorkommen. Auch die 5-Mark-Scheine von 1918 wurden später zu 5 Millionen Mark überdruckt. Gute Erhaltungen dieser Scheine sind heute selten.
Aus der Sammlung Hans-Ludwig Grabowski:
Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Ostpreußen,
Provinzialverband Ostpreußen: 500 Mark vom 11. Oktober 1922
Vorderseite: Mitte Unterdruck: großes ostpreußisches Wappen mit bekröntem Reichsadler und Schildhaltern im ausgesparten Ornament-Unterdruck.
Rückseite: wie Vorderseite.
Format: 170 mm x 108 mm
Wasserzeichen: Wellenbündel
Katalogreferenzen:
OPR-4a (Grabowski: Das Papiergeld der deutschen Länder 1871–1948)
Hans-Ludwig Grabowski
Deutsches Notgeld, Band 10:
Das Papiergeld der deutschen Länder 1871–1948 – Die Banknoten und Notgeldscheine der deutschen Länder, Provinzen und Bezirke
Auflage: 2. Auflage 2006
Broschur: 640 Seiten
Format: 14,8 x 21 cm
ISBN: 978-3-86646-500-8
Preis: 39,80 Euro
Hans-Ludwig Grabowski
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