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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Aus privaten Sammlungen: Abstempelung des Befehlshabers Saloniki-Ägäis 1944

Nach der italienischen Annexion Albaniens im April 1939 hatten Großbritannien und Frankreich für die Unabhängigkeit Griechenlands garantiert. Am 28. Oktober 1940 richtete Mussolini dennoch ein Ultimatum an das neutrale Land. Nach dessen Ablehnung überfiel er

Griechenland mit seinen völlig unvorbereiteten Truppen und ohne Abstimmung mit dem deutschen Verbündeten, wurde aber bald von griechischen und britischen Truppen bis auf albanisches Gebiet zurückgeschlagen. Hitler gab am 12. November 1940 die Weisung zur Vorbereitung eines Angriffs auf Griechenland, um den verbündeten Italienern beizustehen. Der deutsche Angriff begann am 6. April 1941 und bereits am 27. April fiel Athen.

Am 1. Mai 1941 wurde eine neue griechische Regierung unter deutsch-italienischer Besatzung gebildet. Im September/Oktober 1944 wurde Griechenland von der Wehrmacht geräumt –

bis dahin herrschte Wirtschaftskrise, Inflation und Hunger. Die letzten deutschen Soldaten verließen das griechische Festland am 31. Oktober 1944. Auf einigen Inseln, wie z.B. Kreta, hielten sich sogar noch deutsche Kampfverbände bis Kriegsende.


Einige Behelfszahlungsmittel der Wehrmacht kommen mit Abstempelungen des Befehls-

habers Saloniki-Ägäis vor, die in Makedonien und Nordgriechenland kursierten und aus der Endzeit der deutschen Besatzung stammen. Sie dienten wahrscheinlich sogar als Notgeld für die Zivilbevölkerung. 1 Reichspfennig entsprach dabei 625.000 Griechischen Drachmen.

Die Scheine tragen einen roten Stempel der Hauptverwaltung in Makedonien in griechischer und einen violetten oder blauen Wehrmachtsstempel in deutscher Sprache. Vom letzteren sind drei Varianten bekannt: "Befehlshaber Saloniki-Ägäis 7", "Wehrmachtintendant beim Bfh. Griechenland" und "Wehrmachtintendant Griechenland, Außenst. Saloniki-Ägäis".

Derart abgestempelte Scheine sind selten.


 
 

Objekttyp: Militärgeld (Behelfszahlungsmittel für die Deutsche Wehrmacht), nach Abstempelung als Notgeld genutzt

Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski

Authentizität: Original (Abbildungsvorlage für Katalog)

 

Land/Region/Ort: Großdeutsches Reich, besetztes Griechenland, Makedonien

Emittent: Deutsche Wehrmacht: Befehlshaber Saloniki-Ägäis

Nominal: 10 Reichspfennig = 6.250.000 Griechische Drachmen

Datierung: ohne Datum (1944)

Vorderseite: Wehrmachtsadler im Unterdruck, zwei Siegel der Deutschen Wehrmacht

Rückseite: unbedruckt, ein Stempel des Befehlshabers Salonki-Ägäis sowie ein griechischer Behördenstempel (Griechischer Staat – Hauptverwaltung

Makedonien)

Material: hellgrünes Papier mit Wasserzeichen Kreuzblüten

Format: 110 mm x 55 mm

Nummerierung: ohne

Gültigkeit: September 1944 bis 1945

Zitate:

  • ZWK-105 (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)

  • Ro/Gra 507 (Rosenberg/Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)

  • SCWPM M21 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues: Greece)

  • B2103a (Linzmayer: The Banknote Book – Greek)

 

Hans-Ludwig Grabowski


Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.


Literaturempfehlung:


Hans-Ludwig Grabowski:

Die deutschen Banknoten ab 1871

Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine


23. Auflage 2023/2024

ISBN: 978-3-86646-224-3

864 Seiten, durchgehend farbig

Preis: 39,90 Euro


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