Hinter dieser harmlos aussehenden Banknote verbirgt sich eine ganz besondere Geschichte. Zwischen den Jahren 1956 und 1965 gab die Oesterreichische Nationalbank eine neue Serie von Banknoten in den Stückelungen zu 20, 50, 100, 500 und 1000 Schilling heraus. Die 1000-Schilling-Banknote vom 2. Januar 1961 wurde am 5. Februar 1962 ausgegeben.
Auf der Vorderseite der Banknote war Viktor Kaplan abgebildet. Kaplan (1876–1934) war ein österreichischer Ingenieur und Erfinder der Kaplanturbine, einer propellerartigen Wasserturbine mit verstellbaren Schaufeln. Die Kaplanturbine ist auch auf der Vorderseite der Banknote abgebildet, ganz rechts. Hier links abgebildet ist eine Gedenkbriefmarke, die 1976 zu Ehren Kaplans von der Republik Österreich herausgegeben wurde.
Die Rückseite der Banknote zeigt Schloss Persenbeug mit Blick auf das Donaukraftwerk bei Ybbs-Persenbeug. Das Schloss in der niederösterreichischen Gemeinde Persenbeug-Gottsdorf wurde zuerst im Jahr 907 geschichtlich erwähnt. Heute ist es im Besitz von Nachkommen aus den Familien Habsburg-Lothringen und Waldburg-Zeil.
Das Donaukraftwerk bei Ybbs-Persenbeug ist ein Laufkraftwerk an der österreichischen Donau. Die Österreichische Donaukraftwerke AG begannen den Bau nach 55 Projektvarianten und der endgültigen Umplanung auf Kaplanturbinen im Jahr 1954.
Nach fünfjähriger Bauzeit wurde 1959 das erste Wasserkraftwerk der Österreichischen Donaukraftwerke eröffnet und als Symbol des österreichischen Wiederaufbaus in den Nachkriegsjahren und der Zweiten Republik gefeiert. Im Jahr 2012 wurde projektiert, die sechs stehenden Kaplanturbinen, sowie die Leittechnik und die Steuerung zu tauschen.
Am 7. Oktober 2022 wurde mit der Inbetriebnahme der neuen Maschine Nr. 1, mit fünfflügeliger Kaplanturbine, die Erneuerung feierlich abgeschlossen.
Die 1000-Schilling-Banknote stieß in der österreichischen Bevölkerung auf Unmut. 1000 Schilling waren damals sehr viel Geld und die Banknote war viel kleiner als die 1000-Schilling-Banknote, die sie ersetzte - sie war nur 4 mm breiter als die damalige 100-Schilling-Note.
Die Menschen beschwerten sich, dass der neue Tausender aufgrund der ähnlichen Größe, der ähnlichen Gestaltung und des weißen Hintergrunds leicht mit dem Hunderter verwechselt werden konnte. Außerdem wünschten sich die Menschen, dass eine Banknote mit einem so hohen Nennwert viel größer sein sollte. Die Oesterreichische Nationalbank nahm die Kritik ernst und zog die Banknote am 30. April 1962, nur elf Wochen nach ihrer Ausgabe, aus dem Verkehr. Die Bank behielt die Gestaltung der Banknote bei, vergrößerte sie jedoch um acht mm (Breite) und elf mm (Höhe) und änderte die Hintergrundfarbe von Weiß zu einem vertikal gestreiften Blau. Die neugestaltete Banknote wurde am 26. November 1962 ausgegeben und am 31. März 1972 eingezogen (eine neugestaltete 1000-Schilling-Note mit dem Porträt von Bertha Suttner kam am 9. September 1970 in Umlauf).
Die Abmessungen der drei abgebildeten Scheine sind:
100 Schilling vom 1. Juli.1960: 150mm x 74 mm,
1000 Schilling vom 2. Januar 1961 (der kleine Kaplan): 154 mm x 74 mm,
1000 Schilling vom 2. Januar 1961 (der große Kaplan): 162 mm x 85 mm.
Unter österreichischen Banknotensammlern ist die kleine als "Kleiner Kaplan" und die neu gestaltete, größere als "Großer Kaplan" bekannt. Vom "Kleinen Kaplan" sind nur sehr wenige Exemplare im Privatbesitz erhalten geblieben. Diese Banknote ist eine moderne Rarität und fehlt in den meisten fortgeschrittenen österreichischen Banknotensammlungen.
Objekttyp: Banknote
Sammlung: Sammlung Donald Ludwig
Authentizität: Original
Land/Region/Ort: Republik Österreich
Emittent: Oesterreichische Nationalbank
Nominal: 1000 Schilling
Datierung: 2. Januar 1961
Vorderseite: "1000" in allen vier Ecken, Viktor Kaplan (1876–1923) und eine
Kaplanturbine, ein komplexes Guillochenmuster.
Rückseite: "1000" in allen vier Ecken, Schloss Persenbeug mit Blick auf das
Donaukraftwerk in Ybbs-Persenbeug und ein komplexes
Guillochenmuster.
Material: Papier ohne Wasserzeichen
Unterschriften: Dietrich (Generalrat), Kamitz (Präsident) und Stöger-Marenpach
(Generaldirektor).
Druck: Druckerei für Wertpapiere, Wien
Format: 154 mm x 74 mm
Nummerierung: A 215275 D
Zitate: 140a (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) B244a (The Banknote Book: Austria, Owen W. Linzmayer)
PMG-Grading: 2 Stück gegradet, 66EPQ (TOP POP, 1 Stück), 58 (1 Stück)
Donald Ludwig
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