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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Aus privaten Sammlungen: Erinnerungsscheine zum 2. Regimentstag ehemaliger 71er aus Erfurt von 1922

Aktualisiert: 14. Feb.

Ein Regiment im Kriegseinsatz 1866 bis 1918: Im Zuge der Militärreform im Königreich Preußen entstanden 1860 ca. 50 neue Regimenter, womit die Friedensstärke des preußischen Heeres bei 200.000 Mann lag. Am 5. Mai 1860 entstand auch das 3. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 71 aus drei Landwehr-Stammbataillonen des vormals 31. Landwehr-Regiments mit Standorten in Erfurt (I. Btl.), Mühlhausen (II. Btl.) und Sangerhausen (III. Btl.). Hauptstandorte waren 1860 Erfurt und ab 1867 wegen der preußisch-schwarzburgischen Militärallianz Erfurt und Sondershausen.

Die Schlagkraft der preußischen Truppen sollte in den kriegerischen Konflikten der Jahre 1864 (Deutsch-Dänischer Krieg), im Bruderkrieg 1866 (Deutscher Krieg) und 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg) unter Beweis gestellt werden. An allen drei Kriegen nahmen auch 71er aus Erfurt teil, die in der Bevölkerung der Stadt ein hohes Ansehen genossen. Erfurt war eine bedeutende Garnisonstadt. 1890 entstand die erste Regimentschronik, 1893 ein viertes Bataillon und 1910 feierte man in Erfurt das 50. Regimentsjubiläum. Nur vier Jahre später begann der Erste Weltkrieg, womit auch das IR 71 am 2. August 1914 mobilisiert wurde und ins Feld ausrückte. Es kam zu Kampfeinsätzen an verschiedenen Fronten im Westen und Osten und zur Teilnahme an den bedeutendsten Schlachten des Ersten Weltkriegs.



Vom 27. bis 29. Mai 1922 fand in Erfurt der 2. Regimentstag ehemaliger Angehöriger des Regiments statt. Zu diesem Anlass gab der Festausschuss eine Serie von sechs Erinnerungsscheinen aus, auf denen verschiedene Standorte des Infanterie-Regiments 71 abgebildet sind und die Einsatzorte des Regiments in den Kriegen von 1866 bis 1918 aufgeführt werden. Die Ausgabe erfolgte in einem Faltumschlag mit Logo "TIR 3/71".

Es gab zwei verschiedene Ausgabe, auf Papier ohne Wasserzeichen bzw. auf dünnem Karton.

Bei diesen "Serienscheinen" handelt es sich streng genommen um Spendenquittungen.

Sie wurden an Besucher des Regimentstages verkauft. Die komplette Serie im Faltumschlag brachte dem Verein somit eine Spende in Höhe von 20 Mark ein.


Laut Einwohnerbuch von 1922/23 gab es in Erfurt den "Krieger- und Militärverein ehemaliger 71er", dessen Vorsitzender der Lehrer E. Wend war.

 

3 Mark: Vorderseite mit Einsatzorten des Regiments 1866 (darunter Königgrätz) und 1870 (darunter Sedan), Rückseite mit der Kaserne auf der Zitadelle Cyriaksburg (Cyriaxburgkaserne) in Erfurt.


5 Mark: Vorderseite mit Einsatzorten des Regiments 1914 (darunter Namur), Rückseite mit Ansicht der Fürst-Karl-Günther-Kaserne in Sondershausen.


3 Mark: Vorderseite mit Einsatzorten des Regiments 1915 (Ostfront), Rückseite mit Ansicht der Zitadelle Petersberg in Erfurt.


3 Mark: Vorderseite mit Einsatzorten des Regiments 1916 (darunter Verdun und Schlacht an der Somme), Rückseite mit Ansicht der Defensionskaserne in Erfurt.


3 Mark: Vorderseite mit Einsatzorten des Regiments 1917 (darunter Schlacht am Chemin des Dames), Rückseite mit Ansicht des Truppenübungsplatzes am Drosselberg in Erfurt.


3 Mark: Vorderseite mit Einsatzorten des Regiments 1918 (Westfront), Rückseite mit Ansicht der Hornwerkkaserne in Erfurt.

 

Land/Region/Ort: Deutsches Reich, Preußen, Provinz Sachsen, Erfurt

Emittent: Festausschuss des 2. Regimentstags ehem. 71er

Nominale: 5 x 3 Mark sowie 1 x 5 Mark

Datierung: 27. – 29. Mai 1922

Vorderseiten: Einsatzorte des Infanterie-Regiments 71 in den Kriegen von 1866, 1870/71 sowie im Ersten Weltkrieg 1914-1918.

Rückseiten: Ansichten von militärischen Einrichtungen des Regiments.

Material: Papier

Druck: Friedrich Kirchner Druckereigesellschaft, Erfurt

Wasserzeichen: ohne

Format: je 104 mm x 72 mm

Unterschriften: ohne

Gültigkeit: 27. – 29. Mai 1922 (nicht gültig als Zahlungsmittel)

Nummerierung: ohne

Authentizität: Originale

Objekttyp: Serienscheine (Spendenquittungen)

Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski

Zitate:

 

Hans-Ludwig Grabowski

 

Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus einer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.

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