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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Aus privaten Sammlungen: Fehldrucke zu 1 Milliarde Mark vom 20. Oktober 1923

Objekttyp: Banknote

Sammlung: Sammlung Gerber


Historischer Kontext:

Während der Inflation stellten zahlreiche private Druckereien im Auftrag der Deutschen Reichsbank Banknoten her, weil die Reichsdruckerei den gewaltigen Bedarf an Zahlungsmitteln nicht mehr allein bereitstellen konnte. Das führte auch zu Fehldrucken, die zwar eigentlich nicht hätten in Umlauf kommen sollen, doch kam dies hin und wieder vor.

Da die Sicherheitsvorkehrungen in privaten Druckereien wohl mitunter nicht so streng gehandhabt wurden wie bei der Reichsdruckerei, gelangte auch der eine oder andere An- oder Fehldruck in Sammleralben.

Der hier vorgestellte Fehldruck einer Reichsbanknote zu 1 Milliarde Mark vom 20. Oktober hat eine simpel zu erklärende Ursache. Der Schein war nur als einseitiger Druck vorgesehen. Dabei sollte der schwarze Textdruck über dem hellgraublauen Unterdruck-Muster erfolgen. Bei diesem Fehldruck wurde der Druckbogen verkehrt herum eingelegt, weshalb der Textdruck auf der eigentlich leeren Rückseite des Scheins erfolgte. Geschehen ist das, wie das Firmenzeichen AJ verrät, entweder bei der Germania Druckerei oder bei Ullstein in Berlin. Die Zuweisung dieses Doppelbuchstabens durch die Abteilung Hilfsbanknotendruck der Reichsbank ist bis heute nicht endgültig geklärt.

Es handelt sich übrigens über zwei getrennte Scheine! Das heißt, ein oder mehrere Druckbogen mit Unterdruck blieben ohne den Text-Überdruck, während ein oder mehrere Bogen ohne Unterdruck mit dem Textdruck versehen wurden. Anschließend schnitten wohl Druckerei-Mitarbeiter die Kuriositäten aus oder es blieben ganze Bogen erhalten, die später geschnitten wurden, um die Scheine an Sammler zu verkaufen.

Solche Fehldrucke sind heute durchweg selten! Bei dieser Hilfsbanknote kommen sie mit den Firmenzeichen AJ und AR vor.

 
 

Land/Region/Ort: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Berlin

Emittent: Deutsche Reichsbank

Nominal: 1 Milliarde Mark

Datum: 20. Oktober 1923

Vorderseite: Text und Reichsbanksiegel in Schwarzdruck

Rückseite: Unterdruckmuster mit Wertangabe in Hellgraublau

Format: 127 mm x 61 mm

Material: Papier mit Wasserzeichen Kreuzblüten

Nummerierung: 36 - AJ

Authentizität: Original

Zitate:

  • DEU-144F1/F2 (Grabowski: Deutsche Banknoten ab 1871)

  • Ro./Gra. 119 (Rosenberg/Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)

  • GER-122 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues, not listed)

 

Hans-Ludwig Grabowski

 

Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus einer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.


Literaturhinweis:



Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine





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