Einladung:
In dieser neuen Rubrik stellen wir Geldscheine aus privaten Sammlungen vor.
Das können Glanzstücke sein, auf die ein Sammler besonders stolz ist, oder aber Scheine, mit denen man eine ganz besondere Geschichte verbindet. Es können Seltenheiten sein oder aber Scheine, deren Gestaltung besonders gelungen oder außergewöhnlich ist. Es können aber auch bislang unbekannte Ausgaben und Varianten sein, die hier vorgestellt werden.
Wer gerne ein oder mehrere besondere Stücke aus seiner Sammlung vorstellen möchte, ist herzlich eingeladen, sich an dieser Rubrik und unserem Blog zu beteiligen. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an:
mit den Abbildungen und einer kurzen oder auch längeren Geschichte dazu.
Es kann sich um Banknoten aus aller Welt handeln, um Notgeld, Lagergeld und alle Art von geld- oder geldähnlichen Belegen. Den Anfang macht ein Schein aus meiner eigenen Sammlung.
Wir freuen uns auf Post und rege Mitwirkung.
Aus der Sammlung Hans-Ludwig Grabowski:
Sowjetische Besatzungsausgabe für Mandschukuo von 1945
Wer den allseits bekannten Film "Der letzte Kaiser" gesehen hat, wird sich daran erinnern, dass der bei der chinesischen Revolution 1912 abgesetzte Kaiser Puyi noch einmal einen Kaiserthron bestieg, und zwar über 20 Jahre später den des japanischen Marionettenstaats Mandschukuo (Mandschureich).
Vertreter der Mandschurei hatten 1932 unter japanischem Druck die Unabhängigkeit von China erklärt. 1932 wurde Puyi zuerst Präsident und 1934 schließlich Kaiser Mandschukuos von Japans Gnaden.
Das Land wurde insgesamt nur von 23 der damals 80 Staaten anerkannt, darunter Deutschland, und gehörte mit Japan zu den Achsenmächten im Zweiten Weltkrieg.
Immer wieder kam es zu Grenzkonflikten mit der Sowjetunion, weil die Japaner versuchten sowjetische, aber auch sowjetisch kontrollierte Gebiete (Mongolei) zu annektieren. 1939 beendete schließlich ein Neutralitätspakt zwischen Japan und der Sowjetunion diese Konflikte. Deswegen kam es bis Mitte 1945 zu keinen Kampfhandlungen in Mandschukuo.
Auf der Konferenz von Jalta hatte sich Stalin aber unter Druck der USA dazu verpflichtet, 90 Tage nach Kriegsende in Europa, einen Krieg in Fernost zu beginnen. Auf den Tag genau begann das Unternehmen "Auguststurm" und sowjetische Truppen marschierten unter Bruch des Neutralitätspaktes am 8. August 1945 in Mandschukuo ein und besetzten das Land.
Das Hauptquartier der "Roten Armee" gab Besatzungs-Geldscheine über 1, 5, 10 und 100 Yuan in Umlauf. 1946 wurde die Mandschurei zurück an China übergeben.
Mandschukuo, Rote Armee, Hauptquartier:
Besatzungsausgabe über 100 Yuan ohne Datum (1945)
Vorderseite: Ornamente, Wertzahlen und Ausgabebezeichnung (Su Lien Hung Chun Szu Ling Pu).
Rückseite: Ornamente, Guillochen und Wertzahlen.
Format: 169 mm x 94 mm
Katalogreferenz:
CHI-M34 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. I – Specialized Issues)
Hans-Ludwig Grabowski
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