top of page
AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Aus privaten Sammlungen: Steuergutschein über 2000 Reichsmark von 1939

Nach Finanzplan vom 20. März 1939 wurden wegen des hohen staatlichen Finanzierungsbedarfs (u.a. für die Aufrüstung) neue Steuergutscheine eingeführt, mit denen das Reich, Länder, Gemeinden, die Deutsche Reichsbahn und die Reichspost, das Unternehmen Reichsautobahnen sowie andere vom Reichsfinanzminister zugelassene Einrichtungen Lieferungen und Leistungen privater Unternehmen in Höhe von 40% mit Steuergutscheinen (je zur Hälfte in Steuergutscheinen I und II) bezahlen konnten. Auch im allgemeinen Geschäftsverkehr durften sie zur anteiligen Begleichung von Rechnungen verwendet werden, wodurch sie die Funktion eines gesetzlichen Zahlungsmittels übernahmen.

Steuergutscheine I wurden von Mai bis Oktober 1939 ausgegeben. Sie waren frühestens ein halbes Jahr nach Annahme bei allen Finanz- und Zollkassen des Deutschen Reichs anrechenbar. Der Anrechnungsmonat wurde handschriftlich, mit Stempel oder kombiniert vermerkt (Dezember 1939 bis Mai 1940).

Die geldscheinähnlichen Steuergutscheine I kommen heute noch relativ häufig vor – vor allem die Hunderter-Werte, da sie durch ihre Geldfunktion und ihre Unverzinslichkeit bis Kriegsende in der Wirtschaft umliefen.

Außerdem wurden sie zum Kurs von 102% beim Kauf von Schatzanweisungen des Deutschen Reichs in Zahlung genommen. Prinzipiell gilt aber: Je höher das Nominal, um so höher der Sammlerwert. Ausgegeben wurdenSteuergutscheine zu 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000 und 10.000 Reichsmark.

Waren die Steuergutscheine I anfangs noch durch die Ausgabestelle im rechten Weißfeld abzustempeln, so konnte ab 1. Juli 1939 auf diese Abstempelung verzichtet werden, da sie wie Geld zirkulierten. Es kommen deshalb heute meist ungestempelte Scheine vor. Mitunter sind auf den Rückseiten Stempel von Banken sowie Zählstempel zu finden.


Aus der Sammlung Hans-Ludwig Grabowski:


Deutsches Reich, Der Reichsminister der Finanzen, Berlin:

Steuergutschein I zu 2000 Reichsmark, einlösbar ab Dezember 1939


Vorderseite: Text im Ornamentrahmen, mittig Hoheitsadler im Unterdruck, links unten Prägestempel des Reichsfinanzministeriums, rechts Stempel der Landeshauptkasse der Rheinprovinz als Ausgabestelle.

Rückseite: Druck einseitig.

Wasserzeichen: Helle und dunkle Kreuze.

Format: 210 mm x 99 mm

Druck: Reichsdruckerei, Berlin

Nummerierung: Serie I, Reihe E, Kontrollnummer 7-stellig, schwarz


Katalogreferenzen:

DEU-244a (Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871)


Hans-Ludwig Grabowski


Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.

Comments


bottom of page