Mit diesem Beitrag soll eine kleine Reihe begonnen werden, in der historische Dokumente zur Papiergeldgeschichte vorgestellt werden. Den Anfang macht eine Bekanntmachung des Reichsbank-Direktoriums vom 1. September 1922 zur Ausgabe neuer Reichsbanknoten zu 500 Mark mit Datum vom 27. März 1922.
Selbst solche historischen Bekanntmachungen können mit ihren Beschreibungen der Banknoten und ihrer Motive auch heute noch von Interesse sein. Für die nächste Auflage des Katalogs "Die deutschen Banknoten ab 1871" habe ich mir jedenfalls schon mal vorgemerkt, dass das Porträt auf der Vorderseite nicht Junker Jakob Mayer zum Pfeil, sondern Junker Jakob Meyer zum Pferd zeigt! Dieser Fehler zog sich schon seit Holger Rosenberg durch den Katalog.
Für alle die, die auch immer schon wissen wollten, wer denn da alles im Namen des Reichsbankdirektoriums unterschrieben hat, auch denen kann die Bekanntmachung weiterhelfen.
In der zweiten Zeile von unten sehen
wir übrigens den Namen Seiffert.
Hier befindet sich auf den Reichs-banknoten die Unterschrift des Geheimen Finanzrats Otto Seiffert, der von 1914 bis 1924 im Direktorium der Reichsbank war und dessen private Sammlung von über 100 Musterscheinen von Reichsbanknoten, Reichskassenscheinen und Darlehnskassenscheinen noch in diesem Jahr versteigert werden soll.
Wir berichten darüber ausführlicher, wenn es soweit ist.
In solchen Briefumschlägen mit Fenster aus Pergament hatte die Reichsbank nach der Währungsstabilisierung und Einführung der Reichsmark übrigens mit "MUSTER" überdruckte deutsche Geldscheine aus laufender Serie an Sammler abgegeben.
Der Umschlag mit dem in der Bekanntmachung angekündigten 500-Mark-Schein stammt aus der persönlichen Sammlung des Geheimen Finanzrats Otto Seiffert.
Text und Abb. Hans-Ludwig Grabowski
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