Die Jahrhundert-Auktion von 1991 und der Voucher-Verkauf von 1980 Anfang der 1990er Jahre waren britische Truppen auf keinem unmittelbaren Kriegsschauplatz mehr beteiligt und nach der Wiedervereinigung Deutschlands waren auch die letzten Gründe für einen Einsatz von BAFSV fortgefallen.
In einer letzten großen Räumungsaktion ließ das Verteidigungsministerium daher am
14. Februar 1991 beim renommierten Aktionshaus Phillips Son & Neale in London in einem Lot alle BAFSV, die sich noch in den Depots befanden, versteigern. Während das Ministerium zuvor nur die Schilling- und Pence-Stücke verkauft hatte, kamen diesmal die New Pence-Gutscheine und alle Pfund-Noten der zweiten, dritten und vierten Serie sowie die £5-Voucher, mit anderen Worten alle Geldscheine, die noch hätten verwendet werden können, unter den Hammer.
Abb. 1: Titelseite des Auktionskatalogs von Phillips Son & Neale in London.
Abb. 2: Beschreibung des Lots 403 auf Seite 34.
Abb. 3: Beschreibung des Lots 403 auf Seite 35.
Angaben nach: Theo van Elmpt, British Armed Forces Special Vouchers, Second Impression, Uithoorn 1994, S. 166.
Die meisten Scheine der sechsten Serie waren von Bradbury Wilkinson gedruckt, aber nie in Umlauf gebracht worden. Weniger als 50.000 Voucher der einzelnen Stückelungen der sechsten Serie waren von De La Rue gedruckt worden. In den als „unzirkuliert“ bezeichneten Stückzahlen ist eine kleine Anzahl von Gutscheinen enthalten, die in Bündel von 100 Gutscheinen umgepackt worden waren, was in der Regel geschah, wenn ein ursprüngliches Bündel von 1.000 Gutscheinen „aufgebrochen“ wurde. Es wird berichtet, dass gebrauchte Scheine von einem der Käufer vernichtet wurden.
Es war eine Auktion der Superlative. Das Lot mit der Nummer 403 umfasste nicht nur die Rekordzahl von über 17 Millionen Scheinen, verpackt in 352 Kisten, sondern mit 15.000 Kilo (14 tons) war es sicherlich mit Abstand das schwerste Papiergeld-Lot, das jemals zum Verkauf angeboten wurde. Das Auktionshaus rechnete mit einem Verkaufserlös zwischen £25.000 und £30.000. Ersteigert wurde das Lot von einem Konsortium britischer Banknotenhändler für 129.000 Pfund.
Im Jahr 1980 wurden 5/- Gutscheine der zweiten Serie sowie die 10/- und 1/- Gutscheine der dritten und vierten Serie aus dem Bestand des Verteidigungsministeriums zum Verkauf angeboten, aber nur ein Londoner Händler kaufte 100.000 Gutscheine jeder Stückelung.
Alle anderen Gutscheine dieses Nennwerts wurden daraufhin vernichtet. Die £1-Voucher waren bis 1991 aufbewahrt und im Rahmen der Phillips-Auktion versteigert worden. Was mit den Werten zu 3d, 6d, 2/6 und 5/- geschah, ist nicht bekannt. Da sie wegen der Währungsumstellung auf das Dezimalsystem nicht mehr benutzt werden konnten, wurden sie wahrscheinlich bereits vor 1980 vernichtet, andernfalls wären sie höchstwahrscheinlich in den Privatverkauf der 1/- und 10/- durch das Verteidigungsministerium einbezogen worden.
Zum Verkauf gelangten:
Die Scheine wurden 1980 durch zwei runde 6-mm-Perforationen entwertet. Nur eine kleine Anzahl entgingen versehentlich der Lochentwertung. Die Scheine aus der Auktion sind dagegen unbeschädigt.
Uwe Bronnert
Literatur
Theo van Elmpt, British Armed Forces Special Vouchers, Second Impression, Uithoorn 1994.
R. J. Marles, Collectors Military Money, British Military Authority (Including Tripolitania) and British Armed Forces, First Editon, Torquay 2003.
C. Frederick Schwan u. Joseph E. Boling, World War II Remembered, history in your hands – a numismatc study, Port Clinton, Ohio 1995.
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