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AutorenbildErwin Beyer

China: Banknote mit Überdruck der Falun Gong

Aktualisiert: 26. März 2021


CHN-904: 10 Yuan von 2005, Vorderseite mit Porträt von Mao Zedong.
CHN-904: 10 Yuan von 2005, Rückseite mit den drei Schluchten des Yangtse (Gelber Fluss) und zusätzlichem Propaganda-Aufdruck rechts.

Bei seinem letzten Besuch in Shanghai fand Erwin Beyer eine 10-Yuan-Note im Umlauf, auf deren Rückseite sich rechts ein vierzeiliger Überdruck der in China verbotenen und verfolgten Falun Gong-Bewegung befindet. Wir hatten dazu schon einmal kurz berichtet, konnten jetzt aber das Original scannen und informieren, was es damit auf sich hat.



Das Symbol der Falun Gong-Bewegung zeigt zwar wiederholt Swastika (hier seitenverkehrte Hakenkreuze), die sind aber in China kein Symbol einer politischen Gesinnung, sondern stehen für Glück.

Außerdem findet man das buddhistische Symbol für das individuelle Yin und Yang.




Falun Gong oder auch die Gesetzesrad-Praktik ist eine Qigong-Praktik der buddhistischen Schule, die zu Beginn der 1990er Jahre von den chinesischen Kommunisten gefördert wurde. Wegen der Größe der Bewegung mit bis zu 100 Millionen Anhängern und ihrer Unabhängigkeit vom Staat, wird sie jedoch seit Mitte der 1990er Jahre von der Staatssicherheit bespitzelt. Als im April 1999 10.000 Anhänger von Falun Gong in Peking friedlich für eine rechtliche Anerkennung der Bewegung und gegen staatliche Einmischung demonstrierten, begann deren Verfolgung. Bereits im Juni 1999 kündigte die Kommunistische Partei an, die Bewegung auszulöschen.


Propaganda-Überdruck der Falun Gong-Bewegung.

Übersetzt bedeutet der Überdruck:

"Wenn Du diesen Geldschein bekommst, wünsche ich Dir ein gutes Schicksal. Merke, dass Falun Gong gut ist, Du sollst Glück haben und lange leben."


In China findet man immer wieder mal einen Geldschein mit diesem Überdruck. Man schätzt, dass etwa jeder Millionste 1-Yuan-Schein so nachträglich mit der Botschaft von Falun Gong versehen ist. Bei 10-Yuan-Scheinen ist der Überdruck deutlich seltener. Herr Beyer kennt nur den hier gezeigten Schein. Überdrucke von anderen Organisationen sind nicht bekannt.


Erwin Beyer, Hans-Ludwig Grabowski

Abb. Erwin Beyer

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