Aufgrund des Versailler Vertrags trat das Deutsche Reich nach einer Scheinabstimmung die seit 1815 preußischen Kreise Eupen und Malmedy an Belgien ab. Durch die neue Grenzziehung wechselte die Eisenbahntrasse der Vennbahn, die Aachen und Ulfingen (frz. Troisvierges) in Luxemburg verband, in ihrem Verlauf nun mehrfach zwischen dem deutschen Reichsgebiet und Belgien. Wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Städte Malmedy und Eupen forderte Belgien eine belgische Verwaltung der Eisenbahn.
Die entsandte Grenzfeststellungskommission, bestehend aus Vertretern Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und Japans ging noch einen Schritt weiter und erklärte am
27. März 1920 die Eisenbahntrasse ab Raeren zum belgischen Hoheitsgebiet. Hierdurch entstanden fünf deutsche Exklaven, die noch heute bestehen.
Ein Serienschein zu 50 Pfennig des Kreises Monschau vom 1. Juli 1921 thematisiert diese Entscheidung und bildet eine Landkarte mit der Streckenführung der Vennbahn ab.
Text und Abb. Uwe Bronnert
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