Mit der Machtübernahme Hitlers in Deutschland war der Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise bereits überschritten. Die Arbeitslosenzahlen stiegen nicht weiter, nicht zuletzt durch das gigantische Rüstungsprogramm fanden viele Menschen wieder Beschäftigung.
Mit der Gestaltung der Reichsbank-Serie von 1929 hatte der sog. „Tirolerschein“ über
20 Reichsmark vom 16. Juni 1939 nichts mehr zu tun. Er sollte an den Anschluss Österreichs erinnern, kam allerdings erst im Februar 1945 in Umlauf.
Mit Ausbau der Wehrmacht und Einführung der Wehrpflicht verschwanden junge Leute von den Straßen und aus den Statistiken, Mädchen gingen ins Pflichtjahr und Jungen arbeiteten für 25 Pfennig in der Stunde beim Reichsarbeitsdienst. Mit Ausbau des Autobahnnetzes und anderer Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung entspannte sich der Beschäftigungsmarkt zunehmend. In einigen Bereichen wurden bald sogar qualifizierte Arbeiter gesucht. Die Aufrüstung wurde durch „Pump“ finanziert, der Außenhandel und die Devisenwirtschaft streng kontrolliert. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, noch vorhandene Goldmarkstücke der Kaiserzeit gegen Papiergeld abzuliefern.
Die Reichsmark war im Ausland bald nach 1933 nicht mehr viel Wert, doch davon spürte der Normalverbraucher im Reich zunächst nichts. Noch waren die Geschäfte voll und vieles, was man sich wünschte, konnte man nicht kaufen.
Nach Kriegsausbruch wurden fast alle Waren und Lebensmittel rationiert. Die gesamte Wirtschafts- und Währungspolitik war auf den neuen großen Krieg ausgerichtet.
Die Lebensmittelrationen waren so bemessen, dass bis Kriegsende niemand Hunger leiden musste. Luxuswaren hingegen verschwanden zunehmend aus den Geschäften, vor allem Importwaren. Aber der Wertverlust der Reichsmark war auch in den späteren Kriegsjahren kaum fühlbar.
Durch eine „preisgestoppte Inflation“ und strenge Maßnahmen gegen den Schwarzhandel, und natürlich auch durch Ausbeutung der besetzten Länder gelang es, die wahren Währungsverhältnisse lange zu verschleiern. Der Geldumlauf hatte sich während des Kriegs verzehnfacht, die Produktion hingegen sank von 1939 zu 1945 auf ein Drittel. Erst nach dem Kriege stellte sich heraus, dass das deutsche Geld praktisch keinen Wert mehr hatte, weil kein entsprechendes Warenangebot mehr vorhanden war.
Mehr Informationen finden Sie im: Handbuch Geldscheinsammeln
Text und Abb. Hans-Ludwig Grabowski
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