Im Reigen der SINCONA Herbstauktionen 48–53 rund um die 50. Jubiläumsauktion treffen die Liebhaber von Banknoten und Historischen Wertpapieren auf den Katalog 52, welcher es sicher wert ist, gesondert besprochen zu werden.
Es begann eigentlich ganz harmlos bei A, wie Afghanistan, um dann bereits bei Australien, dem Lot 5020, zwei Half Sovereign-Noten o. J. (1927) in hervorragender Erhaltung und als aufeinanderfolgende Seriennummern auf 2.400,- CHF hinaufzusteigen.
Bei Bulgarien fiel dann eine spannende Serie von Druckplatten zu Banknotenprojekten auf. Fünf verschiedene Nominale hat der bedeutende tschechische Künstler Alfons Mucha um 1920 in Prag entworfen. Einzigartige Objekte zur Banknotengeschichte des bulgarischen Zarenreichs.
Indien ist zurzeit ebenfalls hoch im Kurs, was diverse Lot-Nummern bewiesen. Vor allem ältere, höhere Nominale scheinen große Beliebtheit zu genießen.
Italien, von vielen Händlern als schwieriger Markt bezeichnet, zeigt sich bei vernünftiger Preisgestaltung als gar nicht schlecht, und die Sammler sind auch für Spezialitäten empfänglich, wie unten stehendes Los beweist.
Mit dem Kapitel Österreich durchliefen die Kunden von SINCONA einen Wettlauf durch die Banknotengeschichte des Kaiserreichs von 1767 bis 1997. Bereits bei der zweiten Banknote dieser Abteilung wurde jedem klar, dass dies einer der Höhepunkte der Auktion sein sollte. Alle 77 Nummern aufzulisten, würde diesen Bericht selbstverständlich übersteigen; ja sogar zeitgenössische Fälschungen erhielten die Aufmerksamkeit, welche ihnen eigentlich gebührt, denn sie waren Teile des Geldumlaufs während langer Zeit.
Dass das Titelbild, die 100 Gulden 1863, gut gehen würde, wusste jedermann, dass jedoch etwa die 5 Gulden 1849 3%-ige Cassa-Anweisung bei einem Schätzpreis von 150,– CHF auch so einen verrückten Preis erzielen würde, erstaunte dann doch etwas.
Man konnte erwarten, dass die schweizerischen Banknoten ihre Sammler finden würden. SINCONA ist diesbezüglich bekannt. Trotzdem sei an dieser Stelle eine besonders prägnante Note abgebildet, die 100 Franken 1918 mit dem Bildnis Wilhelm Tells.
Auf die Schweiz folgte sogleich Serbien mit vier äusserst seltenen, frühen Stücken zwischen 1876 und 1886, dazu noch in erstaunlicher Erhaltung.
Ein Buch mit vier Druckproben-Serien des Banco de España von 1871 bis 1874 konnte als bedeutendes historisches Dokument einen Liebhaber finden. Erstaunlicherweise blieben noch frühere Druckproben von 1856, noch in Reales-Währung, unverkauft. Diese äußerst seltenen Spezimen bildeten die ersten Projekte der Banknotengeschichte des Banco de España.
Bei den Historischen Wertpapieren sind die schweizerischen Papiere des sog. „Deutschen Reichbankschatzes“ speziell zu erwähnen, dessen Ertrag der 87 Lose vollumfänglich an den Entschädigungsfonds zur Wiedergutmachung von NS-Unrecht fliesst. Klingende Namen der schweizerischen Wirtschaftsgeschichte fanden den Weg zu diversen Liebhabern.
Wir beschließen diesen Bericht mit einer der schönsten schweizerischen Aktien, der Vereinten Dampfschiffahrtsgesellschaft für den Thuner- & Brienzersee. Das Schiff gleitet beruhigend über den See und diese Stimmung übertrug sich hoffentlich auch auf die Sammler von Banknoten und Historischen Wertpapieren. Wir sehen uns wieder im Oktober 2019.
Text und Abb. Ruedi Kunzmann, www.sincona.com
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