Bereits im November 1994 hatte der Rat des Europäischen Währungsinstituts (EWI) die Stückelung auf sieben Banknoten-Nominale von 5 bis 500 Euro festgelegt. Im Juni 1995 wurden dann zwei Themen für die Gestaltung der Euro-Banknoten vorgegeben, zum Einen "Zeitalter und Stile in Europa" und zum anderen ein abstraktes, modernes Design.
Im Februar 1996 begann der Gestaltungswettbewerb, an dem 29 Grafiker und Grafikerteams teilnahmen, die von 14 nationalen Zentralbanken der EU nominiert wurden.
Im September 1996 beurteilte eine Jury aus international renommierten unabhängigen Experten für Marketing, Grafik und Kunstgeschichte die eingereichten Entwürfe und wählte je fünf für beide Themenbereiche aus. Im Oktober 1996 erfolgte eine Umfrage unter insgesamt 2000 Personen aus allen EU-Ländern außer Dänemark und am 3. Dezember 1996 wählte der Rat des EWI schließlich den Vorschlag aus Österreich Nr. T 382 als Gewinner des Gestaltungswettbewerbs.
Wie aber hätten die ersten Euro-Banknoten auch aussehen können?
Wir setzen hiermit unsere Reihe zu den Entwürfen der ersten Euro-Banknoten fort.
Zeitalter und Stile in Europa, Vorschlag T 241
Hannu Järviö und Karin Mörck-Hamilton
Hannu: Oulu, Finnland, geb. 1948
Karin: Göteborg, Schweden, geb. 1952
Hannu Järviö studierte Sicherheitsdesign am Kolleg für Schöne Künste der Königlichen Universität in Stockholm. Als er an den Euro-Entwürfen arbeitete, war er Designer in der Banknotenentwicklung bei Crone AB in Schweden.
Karin Mörck-Hamilton studierte ebenfalls Sicherheitsdesign an der Königlichen Universität in Stockholm und war zur Zeit der Entwürfe Chefdesignerin in der Banknotenentwicklung bei Crone AB.
5 Euro, Vorderseite: Porträt nach dem Apollo von Belvedere sowie ionisches Kapitell und römisches Mosaik. Rückseite: Dorischer Tempel in Korinth und Aphitheater in Epidaurus.
10 Euro, Vorderseite: Porträt nach dem Vorbild romanischer Skulpturen aus Süd- und Mitteleuropa sowie romanisches Kapitell und Portal. Rückseite: Krypta aus dem mitteleuropäischen Raum und Portal aus Südeuropa.
20 Euro, Vorderseite: Frauen-Porträt und gotisches Kapitell. Rückseite: Streckbogenkonstruktion der Gotik.
50 Euro, Vorderseite: Männliches Porträt und Architektur-Zeichnung im Stil der Renaissance.
Rückseite: Fassade nach dem Dom zu Pienza sowie Plan einer Kuppel.
100 Euro, Vorderseite: Weibliches Porträt und perspektivische Studie nach Johann Jacob Schubler sowie Blumen. Rückseite: Mitteleuropäische Architektur des Barock
mit Glockentürmen und Kunstschmiedegitter.
200 Euro, Vorderseite: Weibliches Porträt und Wendeltreppe aus Stahl sowie von Buntglas inspiriertes Muster. Rückseite: Gewächshaus aus Stahl und Glas sowie Muster des mitteleuropäischen Kunsthandwerks.
500 Euro, Vorderseite: Porträts einer Frau und eines Mannes der Neuzeit
sowie Zeichnung eines Funktions-Hauses. Rückseite: Schröder-Haus in Utrecht (1924)
im Bauhaus-Stil.
Fortsetzung folgt …
Hans-Ludwig Grabowski
Abb. Europäische Zentralbank (EZB)
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