Bereits im November 1994 hatte der Rat des Europäischen Währungsinstituts (EWI) die Stückelung auf sieben Banknoten-Nominale von 5 bis 500 Euro festgelegt. Im Juni 1995 wurden dann zwei Themen für die Gestaltung der Euro-Banknoten vorgegeben, zum Einen "Zeitalter und Stile in Europa" und zum anderen ein abstraktes, modernes Design.
Im Februar 1996 begann der Gestaltungswettbewerb, an dem 29 Grafiker und Grafikerteams teilnahmen, die von 14 nationalen Zentralbanken der EU nominiert wurden.
Im September 1996 beurteilte eine Jury aus international renommierten unabhängigen Experten für Marketing, Grafik und Kunstgeschichte die eingereichten Entwürfe und wählte je fünf für beide Themenbereiche aus. Im Oktober 1996 erfolgte eine Umfrage unter insgesamt 2000 Personen aus allen EU-Ländern außer Dänemark und am 3. Dezember 1996 wählte der Rat des EWI schließlich den Vorschlag aus Österreich Nr. T 382 als Gewinner des Gestaltungswettbewerbs.
Wie aber hätten die ersten Euro-Banknoten auch aussehen können?
Wir setzen hiermit unsere Reihe zu den Entwürfen der ersten Euro-Banknoten fort.
Zeitalter und Stile in Europa, Vorschlag T 451
Maria Antonatou
Athen, Griechenland, geb. 1963
Maria besuchte von 1984 bis 1989 die Athener Hochschule für Bildende Künste. Von 1987 bis 1989 studierte sie Gravur. 1990 bis 1992 absolvierte ein Aufbaustudium der Malerei an der Escuela Nacional de Bellas Artes, Academia de San Carlos, Mexiko.
Seit 1995 arbeitete sie in der Design- und Gravurabteilung der Druckerei der Bank von Griechenland.
Areti Michelioudaki
Athen, Griechenland, geb. 1967
Areti schloss 1991 ihr Studium an der Schule der Bildenden Künste in Athen ab.
Sie arbeitete danach in der Design- und Gravurabteilung der Druckerei der Bank von Griechenland.
Nikos Nikolaou
Athen, Griechenland, geb. 1943
Nikos studierte Malerei, Bühnenbild, Innenarchitektur, Werbung und Typografie in Athen. Er wurde 1976 zum Leiter der Abteilung für grafische Künste an der Athener Technischen Schule für grafische Kunst im Jahr 1976. Seit 1974 arbeitete er als Banknotendesigner bei der Bank von Griechenland. In dieser Zeit entwarf er mehrere griechische Banknoten und nahm erfolgreich an einer Reihe von Banknotenwettbewerben teil.
Er wurde zum stellvertretenden Leiter der Kunstabteilung der Bank ernannt und war Mitglied der griechischen Kammer der bildenden Künste.
Ioannis Pipinis
Lesbos, Griechenland, geb. 1945
Ioannis studierte von 1963 bis 1973 Gravur, Innenarchitektur, Werbung, Typografie und Bühnenbild an der Athener Schule der Bildende Künste.
Er absolvierte von 1983 bis 1985 einen Aufbaustudiengang in Gravur an der Ecole Nationale des Beaux-Arts, Paris.
1988 gewann er den zweiten Preis für Gravur auf dem Salon International de Peinture in Paris und hat an zahlreichen Ausstellungen in Griechenland und im Ausland teilgenommen.
Er hat auch als Cartoonist/Karikaturist für verschiedene Zeitschriften gearbeitet, entwarf die Bühnenbilder und Kostüme für fünf Theaterstücke und unterrichtete an Schulen für
Grafik, Dekoration und Design.
Er arbeitete seit 1972 als Graveur/Maler in der Design- und Gravurabteilung der Druckerei der Bank von Griechenland.
Pericles Sotiriou
Athen, Griechenland, 1940–2001
Perikles studierte von 1966 bis 1971 Malerei an der Athener Schule der Schönen Künste.
Er arbeitete viele Jahre lang als Grafiker und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt.
Von 1973 bis 2000 arbeitete er in der Design- und Gravurabteilung der Bank von Griechenland. Er war Mitgestalter der 5.000-Drachmen-Banknote im Jahr 1984, der 10.000-
Drachmen-Banknote im Jahr 1995 und der 200-Drachmen-Banknote im Jahr 1996, sowie
von verschiedenen Münzen.
5 Euro, Vorderseite: Ephebus von Antikythera. Amphitheater in Epidaurus. Teil einer ionischen Säule.
5 Euro, Rückseite: Aquädukt von Segovia. Teil des Tempels des Hephaistos (dorische Ordnung), Athen. Teil einer korinthischen Säule.
10 Euro, Vorderseite: Porträt des Kopfes der Statue von Benedetto Antelami in der Kathedrale von Parma. Innenansicht der Kirche von San Miniato in Florenz.
10 Euro, Rückseite: Teil der Kathedrale von Pisa.
20 Euro, Vorderseite: Porträt einer Statue aus dem Straßburger Münster (Künstler unbekannt).
Teil der Kapelle der Kathedrale von Reims.
20 Euro, Rückseite: Teil des Portals der Kathedrale von Amiens.
50 Euro, Vorderseite: Porträt einer unbekannten Dame im Stil der italienischen Malerschule (Künstler unbekannt). Von Michelangelo entworfene Säule, ornamentale Rosette für die Parkettierung, Holzschnitt von Dürer.
50 Euro, Rückseite: Tempietto von San Pietro von Donato Bramante in Rom. Relief der Nische des Moses von Antonio del Pontassive nach Michelangelo.
Piazza del Campidoglio, Michelangelo.
100 Euro, Vorderseite: Porträt einer unbekannten Dame von Jan de Bray, 1663. Fassade der Dreifaltigkeitskirche, München.
100 Euro, Rückseite: Teil der Fassade des Neumünsters in Würzburg, Deutschland.
200 Euro, Vorderseite: Porträt von Monsieur de Pachtere von Edouard Agneessens, 1874. Innen: Treppe des Crystal Palace, London, 1851.
200 Euro, Rückseite: Teil des großen Saals des Königlichen Gewächshauses von Laeken, Brüssel. Teil der Galleria Vittorio Emanuele II, Mailand. Detail eines Stützelements in der
"Halle der Maschinen" auf der Pariser Weltausstellung von 1862.
500 Euro, Vorderseite: "Herr Pfarrer", eine Fotografie von August Sander. Innenansicht der Villa Savoye, Poissy, von Le Corbusier.
500 Euro, Rückseite: Teil des Schröder-Hauses von Gerrit Rietveld, Utrecht, 1924. Teil der Villa Savoye in Poissy.
Fortsetzung folgt …
Hans-Ludwig Grabowski
Abb. Europäische Zentralbank (EZB)
Comentarios