Vietnam wurde bis 1867 als Teil Indochinas zur französischen Kolonie. Nach dem deutschen Sieg in Frankreich 1940 geriet Vietnam ab 1941 immer mehr unter japanischen Einfluss. 1941 bildete der aus dem Exil zurückgekehrte Kommunistenführer Ho Chi Minh aus 40 Widerstandsgruppen eine Liga für die Unabhängigkeit Vietnams, die sich Viet Minh nannte. Im März 1945 besetzten die Japaner Indochina, beendeten die Kolonialverwaltung und setzten Kaiser Bao Dai ein, der jedoch nach der japanischen Kapitulation abdanken musste. Nach einer erfolgreichen Revolution rief Ho Chi Minh am 2. September 1945 die unabhängige Demokratische Republik Vietnam aus, doch nach dem Krieg fiel das Land in den Herrschaftsbereich der Briten. Die Franzosen konnten im Süden des Landes ihre Kolonialmacht neu errichten. Im Norden marschierten chinesische Truppen ein, die die Viet Minh trotz Friedensvertrags entwaffnen sollten. Schließlich übergaben Briten und Chinesen das gesamte Land an die Franzosen, was 1946 zum Ausbruch des Ersten Indochinakriegs führte.
Die ersten vietnamesischen Geldscheine waren provisorisch gedruckte Ausgaben in den von den Viet Minh kontrollierten Gebieten (Viet-Nam Dan-Cu Chong-Hoa) aus den Jahren 1946 bis 1951, von denen viele das Porträt von Ho Chi Minh sowie propagandistische Szenen aus Landwirtschaft, Industrie und Krieg zeigen. Diese Scheine bilden für sich ein faszinierendes Sammelgebiet, zu dem durchaus auch seltene Stücke gehören.
Erst ab 1951 gab die Nationalbank von Vietnam (Ngan Hàng Nhà Nu'ó'c Viet Nam) eine erste echte Banknotenserie aus, mit der auch gleichzeitig der neue Dong eingeführt wurde. Ein "Neuer" Dong entsprach 100 alten Dong. 1952 wurden dann alle alten, provisorischen Scheine aus dem Verkehr gezogen. Die Noten der Serie 1951/1953 wurden bei Central Printing Factory Shanghai in China gedruckt und erinnern deshalb auch stark an die Gestaltung der chinesischen Banknotenserie der Peoples Bank of China aus der gleichen Zeit. Sie blieben bis 1958 in Umlauf. Ab dem 20-Dong-Schein findet man die Jahreszahl im Zierrahmen der Rückseite.
Alle Vorderseiten der Serie 1951/1953 zeigen ein Porträt von Ho Chi Minh (1890– 1969).
Der Druck erfolgte auf Papier ohne Wasserzeichen mittig unten oder links.
Den 10-Dong-Schein gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: Wie abgebildet mit beidseitig braunem Druck oder mit Vorderseite in Oliv und Rückseite in Braun.
Das Format beträgt 120 x 64 mm.
Auch den 20-Dong-Schein gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: Vorder- und Rückseite, wie abgebildet, in Violett oder beidseitig in Oliv.
Das Format beträgt 120 x 64 mm.
Auch den 50-Dong-Schein gibt es in zwei Ausführungen: Druck, wie abgebildet, beidseitig Grün oder beidseitig Braun. Das Format beträgt 126 x 64 mm.
Den Hunderter gibt mit beidseitig grünem oder blauem Druck (siehe Abb.). Das Format beträgt 132 x 72 mm.
Den 200-Dong-Schein gibt es, wie abgebildet, in Rotbraun oder in Grün. Das Format beträgt 138 x 75 mm.
Den 500-Wong-Schein gibt es nur in der abgebildeten Ausführung. Das Format beträgt 144 x 80 mm.
Den Tausender gibt es nur in der abgebildeten Ausführung.
Das Format beträgt 148 x 83 mm.
Den höchsten Nennwert der ersten Notenserie der Nationalbank Vietnams gibt es auch nur in der abgebildeten Ausführung. Das Format beträgt 153 x 86 mm.
In Süd-Vietnam kamen ab 1955 eigene Geldscheine in Umlauf und die Serie der Nationalbank von Vietnam aus dem Jahr 1958 war nur noch im kommunistischen Nord-Vietnam gültig.
Hans-Ludwig Grabowski
Abb.
Hans-Ludwig Grabowski (VNM-16/59a/60a/61a/62b/64a/66a)
Hartmut Fraunhoffer (VNM-63a)
Karl-Heinz Futterknecht (VNM65a)
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