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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Die erste Banknotenserie der Nationalbank Vietnams von 1951 bis 1953

Aktualisiert: 27. Juni

Vietnam wurde bis 1867 als Teil Indochinas zur französischen Kolonie. Nach dem deutschen Sieg in Frankreich 1940 geriet Vietnam ab 1941 immer mehr unter japanischen Einfluss. 1941 bildete der aus dem Exil zurückgekehrte Kommunistenführer Ho Chi Minh aus 40 Widerstandsgruppen eine Liga für die Unabhängigkeit Vietnams, die sich Viet Minh nannte. Im März 1945 besetzten die Japaner Indochina, beendeten die Kolonialverwaltung und setzten Kaiser Bao Dai ein, der jedoch nach der japanischen Kapitulation abdanken musste. Nach einer erfolgreichen Revolution rief Ho Chi Minh am 2. September 1945 die unabhängige Demokratische Republik Vietnam aus, doch nach dem Krieg fiel das Land in den Herrschaftsbereich der Briten. Die Franzosen konnten im Süden des Landes ihre Kolonialmacht neu errichten. Im Norden marschierten chinesische Truppen ein, die die Viet Minh trotz Friedensvertrags entwaffnen sollten. Schließlich übergaben Briten und Chinesen das gesamte Land an die Franzosen, was 1946 zum Ausbruch des Ersten Indochinakriegs führte.


VNM-16: 1 Dong ohne Datum (1948), Vorderseite mit Frauen im Reisfeld und Porträt von Ho Chi Minh..
VNM-16: 1 Dong ohne Datum (1948), Rückseite mit bewaffneten Frauen.

Die ersten vietnamesischen Geldscheine waren provisorisch gedruckte Ausgaben in den von den Viet Minh kontrollierten Gebieten (Viet-Nam Dan-Cu Chong-Hoa) aus den Jahren 1946 bis 1951, von denen viele das Porträt von Ho Chi Minh sowie propagandistische Szenen aus Landwirtschaft, Industrie und Krieg zeigen. Diese Scheine bilden für sich ein faszinierendes Sammelgebiet, zu dem durchaus auch seltene Stücke gehören.


Erst ab 1951 gab die Nationalbank von Vietnam (Ngan Hàng Nhà Nu'ó'c Viet Nam) eine erste echte Banknotenserie aus, mit der auch gleichzeitig der neue Dong eingeführt wurde. Ein "Neuer" Dong entsprach 100 alten Dong. 1952 wurden dann alle alten, provisorischen Scheine aus dem Verkehr gezogen. Die Noten der Serie 1951/1953 wurden bei Central Printing Factory Shanghai in China gedruckt und erinnern deshalb auch stark an die Gestaltung der chinesischen Banknotenserie der Peoples Bank of China aus der gleichen Zeit. Sie blieben bis 1958 in Umlauf. Ab dem 20-Dong-Schein findet man die Jahreszahl im Zierrahmen der Rückseite.

Alle Vorderseiten der Serie 1951/1953 zeigen ein Porträt von Ho Chi Minh (1890– 1969).

Der Druck erfolgte auf Papier ohne Wasserzeichen mittig unten oder links.


VNM-59a: 10 Dong ohne Datum (1951), Vorderseite mit Porträt von Ho Chi Minh.
VNM-59a: 10 Dong ohne Datum (1951), Rückseite mit Bauern mit Wasserbüffeln im Reisfeld.

Den 10-Dong-Schein gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: Wie abgebildet mit beidseitig braunem Druck oder mit Vorderseite in Oliv und Rückseite in Braun.

Das Format beträgt 120 x 64 mm.


VNM-60a: 20 Dong von 1951, Vorderseite mit Porträt von Ho Chi Minh.
VNM-60a: 20 Dong von 1951, Rückseite mit von einem Soldaten beschützte Arbeiter beim Beladen von Frachtschiffen.

Auch den 20-Dong-Schein gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: Vorder- und Rückseite, wie abgebildet, in Violett oder beidseitig in Oliv.

Das Format beträgt 120 x 64 mm.


VNM-61a: 50 Dong von 1951, Vorderseite mit Porträt von Ho Chi Minh.
VNM-61a: 50 Dong von 1951, Rückseite mit Feldarbeitern.

Auch den 50-Dong-Schein gibt es in zwei Ausführungen: Druck, wie abgebildet, beidseitig Grün oder beidseitig Braun. Das Format beträgt 126 x 64 mm.


VNM-62b: 100 Dong von 1951, Vorderseite mit Porträt von Ho Chi Minh.
VNM-62b: 100 Dong von 1951, Rückseite mit Arbeitern in einer Munitionsfabrik.

Den Hunderter gibt mit beidseitig grünem oder blauem Druck (siehe Abb.). Das Format beträgt 132 x 72 mm.


VNM-63a: 200 Dong von 1951, Vorderseite mit Porträt von Ho Chi Minh und Soldaten bei der Ausbildung mit Gewehren.
VNM-63a: 200 Dong von 1951, Rückseite mit einer Kolonne von Trägern.

Den 200-Dong-Schein gibt es, wie abgebildet, in Rotbraun oder in Grün. Das Format beträgt 138 x 75 mm.


VNM-64a: 500 Dong von 1951, Vorderseite mit Porträt von Ho Chi Minh und Soldaten mit einem Geschütz.
VNM-64a: 500 Dong von 1951, Rückseite mit Arbeitern auf einem Feld.

Den 500-Wong-Schein gibt es nur in der abgebildeten Ausführung. Das Format beträgt 144 x 80 mm.


VNM-65a: 1000 Dong von 1951, Vorderseite mit Porträt von Ho Chi Minh und Soldaten auf einem Gebirgspfad.
VNM-65a: 1000 Dong von 1951, Rückseite mit Soldat, Arbeiter und Bauer unter der Flagge Vietnams.

Den Tausender gibt es nur in der abgebildeten Ausführung.

Das Format beträgt 148 x 83 mm.


VNM-66a: 5000 Dong von 1953, Vorderseite mit Porträt von Ho Chi Minh.
VNM-66a: 5000 Dong von 1953, Rückseite mit Fliegerabwehr-Stellungen.

Den höchsten Nennwert der ersten Notenserie der Nationalbank Vietnams gibt es auch nur in der abgebildeten Ausführung. Das Format beträgt 153 x 86 mm.


In Süd-Vietnam kamen ab 1955 eigene Geldscheine in Umlauf und die Serie der Nationalbank von Vietnam aus dem Jahr 1958 war nur noch im kommunistischen Nord-Vietnam gültig.


Hans-Ludwig Grabowski

Abb.

  • Hans-Ludwig Grabowski (VNM-16/59a/60a/61a/62b/64a/66a)

  • Hartmut Fraunhoffer (VNM-63a)

  • Karl-Heinz Futterknecht (VNM65a)

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