Nach der Insolvenz des F+W-Verlags im April letzten Jahres, zu dem auch der US-amerikanische Krause-Verlag gehörte, der u.a. die Standardwerke "World Coins" und "World Paper Money" publizierte, sowie den aktuell und noch für kaum absehbare Zeit der "Corona-Krise" zum Opfer gefallenen und fallenden Münz- und Geldscheinbörsen, erreicht die numismatische Fachwelt eine neue Hiobs-Botschaft.
Der "Moneytrend" Verlag GmbH aus Wien musste Insolvenz anmelden!
Laut Information des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) vom 22. April 2020 kann die Moneytrend Verlag Gesellschaft m.b.H. ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet.
Die Fachzeitschrift "money trend" erschien erstmals 1969 in der Schweiz.
1996 übernahm sie der engagierte Verleger Gerd-Volker Weege aus Wien, der schon in seiner Schulzeit eine eigene Zeitung gründete und seit seiner Jugend ein leidenschaftlicher Numismatiker war. Neben der "money trend" erschienen nun auch immer mehr numismatische Fachbücher in seinem Verlag.
Im Mai 2018 starb Gerd-Volker Weege. Seither wurde der Verlag durch die nächste Generation fortgeführt.
Die aktuelle Ausgabe April 2020 im 52. Jahrgang der Zeitschrift wird nun wohl auch die letzte Ausgabe bleiben. Die Zahl der Abonnenten war schon seit Jahren soweit zurückgegangen, dass die Zeitschrift nicht mehr wirtschaftlich erfolgreich fortgeführt werden konnte. Nun muss sich ein Insolvenz-Verwalter um die Abwicklung des Verlags kümmern.
Die Leser und die gesamte Branche verlieren mit der "money trend" ein international renommiertes Magazin für Münzen und Papiergeld, das ganz wesentlich durch Gerd-Volker Weege geprägt wurde, der ein leidenschaftlicher Verfechter des gedruckten Wortes war, aber auch neue digitale Möglichkeiten verfolgte.
Hans-Ludwig Grabowski
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