Der "Jaeger-Katalog" ist den meisten Sammlern deutscher Münzen ein Begriff, ebenso wie der "Rosenberg-Katalog", die beide einst „Büchlein“ waren. Wenn wir heute das Buch „Die deutschen Banknoten ab 1871“ von Hans-Ludwig Grabowski (23. Auflage 2023/2024) betrachten, so ist dieses Werk auf 845 Seiten angewachsen. Mit tollem Layout und feinsten Farbabbildungen ist dort alles zu finden, was ein Sammler deutscher Banknoten begehrt.
Aber alles hatte mal seinen Anfang. Durch reinen Zufall gelangte ein Heftchen
„Die deutsche Mark 1914 – 1924“ mit ganzen zehn Seiten in die Hände des Verfassers dieser Zeilen. Leider ist nur zu schätzen, dass dieses in den 1920er Jahre entstand, denn in den 1930er Jahren gab es schon besseres Papier, auch ein gefälligeres Layout, aber auch das
ist nur eine Annahme. Es kostete einst 30 Pfennig und enthält die deutschen Geldscheine von 1914 bis 1924. Allein die Einleitung des Verfassers ist interessant und trifft vom Inhalt tendenziell her zu. Er erklärt dem Leser, dass jeder die Chance hat, mit Geldscheinen Objekte zu erwerben, die im Wert steigen werden, so wie bei den Briefmarken, wenn es sich um klassisches Material in perfekter Erhaltung handelt.
Wer damals rare Scheine für die angegebenen Preise kaufen und sie über die Weltkriegszeit bringen konnte, würde seinen Enkeln heute eine wertvolle Erbschaft überlassen können. Einige Geldscheine kosteten übrigens auch damals sehr viel. Auf der letzten Seite sind dies die 50- und 100-Mark-Scheine, die in ungebraucht mit 60 und 150 Mark bewertet sind.
Ein Arbeiter verdiente damals oft nur 50 Mark in der Woche und hätte das Geld kaum für einen Geldschein ausgeben können.
Der umfassende Beitrag von Dr. Keller ist lesenswert. Interessant sind auch die Bewertungen in Relation zu heutigen Katalogpreisen anzusehen.
Bei einigen Münzen- und Geldscheinsammlern gehören ältere, klassische Werke und Kataloge mit zum Sammelgebiet, für die man auch bereit ist, etwas zu investieren, was durch hohe Zuschläge auf Auktionen bewiesen ist. Alte Preislisten und Auktionskataloge werden ebenfalls gesammelt, auch wenn sie keinen hohen materiellen Wert haben.
Wolfgang J. Mehlhausen
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