Zum 1. Januar 2001 hatte El Salvador seine eigene Colones-Währung abgeschafft und durch den US-Dollar ersetzt. Jetzt will sich das Land unabhängiger von der US-amerikanischen Notenbank Fed machen und will neben den Bahamas das erste Land werden, das per Gesetz eine Digitalwährung, nämlich den Bitcoin, als Zahlungsmittel akzeptiert. Eine entsprechende Gesetzesinitiative zur Nutzung der Kryptowährung wurde durch die Regierung bereits eingebracht und die Zustimmung des Finanzausschusses liegt vor.
Der Bitcoin hat seit Anfang Mai 20021 (am 9. Mai lag der Kurs bei etwa 47.832 Euro) deutlich an Wert verloren und war am 8. Juni 2021 "nur" noch rund 27.450 Euro wert.
Gestartet ist die umstrittene und derzeit marktstärkste Kryptowährung am 3. Januar 2009.
Am 9. Oktober 2010 betrug ihr Kurswert gerade einmal 0,1 US-Dollar. Die 60.000-Dollars-Marke wurde dann am 13. März 2021 geknackt.
Umstritten ist der Bitcoin nicht nur wegen des enormen Energieverbrauchs des Bitcoin-Rechner-Netzwerks, der höher liegt als der ganzer Staaten wie Italien (allein in China verbaucht das Bitcoin-Netzwerk mehr Strom als Belgien und Neuseeland zusammen) –
nicht gerade ein Pluspunkt wenn es Klimaneutralität geht, sondern auch wegen der Zahlungsabwicklung für kriminelle Aktivitäten, vom Drogenhandel über Pornografie bis hin zum Auftragsmord, im sog. Darknet.
Ob die Gesetzesinitiative für El Salvador eine gute Entscheidung war, wird die Zukunft zeigen. Den auch in Deutschland und der EU aktiven notorischen Geldabschaffungs-Strategen wird es jedenfalls zusätzlich Öl auf die Mühlen sein.
Hans-Ludwig Grabowski
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