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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

EWK-109: Echter oder falscher persischer Überdruck

Guten Tag Hr. Grabowski!

Ich habe im Banknotenforum über die Fälschung der EWK-109 (100 Mark/25 Toman) gelesen. Bin auch im Besitz einer solchen Banknote, die sich aber wesentlich zu der im Forum beschriebenen unterscheidet. Die arabischen Buchstaben haben nicht den starken Farbauftrag an den Rändern. In Bildern mit höherer Auflösung sieht man den fließenden Übergang in die Papierstruktur, was das Ganze dunkler wirken lässt.



Im Gegenlicht sehen Vorder- und Rückseite sehr symmetrisch aus. Freihändig das so hinzubekommen, wäre sicher nicht einfach. Leichter Glanz der Farbe, aber nicht so knallig rot. Farbspritzer oder dergleichen nicht sichtbar. Für mich ein zeitgenössischer Beleg, ob Fälschung oder nicht. Habe Ihnen ein paar Fotos mitgesendet. 

Mit freundlichen Grüßen aus Österreich

W. Deutsch


Antwort der Redaktion:

Der Schein liegt mir zwar nicht physisch vor, aber von der Abbildung schließe ich auf

eine Manipulation mit roter Tinte. Wie alt die ist, ist schwer zu sagen. Mir liegen etliche Manipulationen vor, die sich auch voneinander unterscheiden. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn sie sozusagen aus verschiedenen „Werkstätten“ kommen.

Es gibt sogar Manipulationen mit grüner statt roter Tinte. Ich habe darüber im Geldschein-Blog auch schon geschrieben:

Ein Zeitbeleg ist der Schein natürlich trotzdem sogar in doppelter Hinsicht. Vom Grundschein her natürlich für das Kaiserreich und von der Manipulation her für unsere Zeit, in der Fälscher und Betrüger versuchen, Profit mit arglosen Sammlern zu machen.



Ich habe mir die Mühe gemacht, und den vermeintlichen „Überdruck“ bei Ihrem Schein über den persischen Original-Überdruck gelegt (mit 50 % Durchsicht). Das Ergebnis ist eindeutig und man sieht die vielfältigen Abweichungen, die aus der Handzeichnung resultieren.

Die dunklere deutliche Schrift ist der Druck!

Trotzdem viel Spaß mit dem Stück.


Hans-Ludwig Grabowski


Literaturempfehlung:


Hans-Ludwig Grabowski:

Die deutschen Banknoten ab 1871

Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine


ISBN: 978-3-86646-224-3

Auflage: 23. Auflage 2023/2024

Format: 14,8 x 21 cm, Hardcover

Abbildungen: durchgehend farbig

Seitenanzahl: 864

Preis: 39,90 EUR


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