Foto: Dedert, dpa.
Die Deutsche Bundesbank hat im Jahr 2022 insgesamt 44.100 falsche Euro-Banknoten registriert. Das ist ein geringer Anstieg um gut 5 % im Vergleich zu den 2021 aus dem Verkehr gezogenen 41.950 "Blüten". 2021 war das Falschgeld-Aufkommen im Vergleich zu 2020 sogar um 29 % zurückgegangen, weil die Corona-Pandemie den Absatz von falschen Banknoten deutlich erschwert hatte. Damit war 2021 der durch Falschgeld verursachte Schaden mit 1,9 Millionen Euro auf dem niedrigsten Stand seit der Euro-Bargeldeinführung 2002 überhaupt.
Der leichte Anstieg im letzten Jahr ist wohl nicht nur auf die Lockerung der Corona-Einschränkungen zurückzuführen, sondern womöglich auch auf die Inflation und deutlich gestiegene Verbraucherpreise, ganz besonders bei Lebensmitteln, Kraftstoffen sowie für Heizung und Strom. Es würde nicht weiter verwundern, wenn da auch der eine oder andere ehrliche Bürger trotz staatlicher Hilfspakete in der Not zum unfreiwilligen Fälscher wird.
Neben einer Vielzahl gut gemachter Fälschungen, die der organisierten Kriminalität zuzuschreiben sind, tauchen jedenfalls auch immer wieder einfache Farbkopien auf.
Die Bundesbank weist deshalb erneut auf die Prüfung der Sicherheitsmerkmale (Stichworte: kippen, fühlen, sehen) hin und bittet selbst erkannte Fälschungen bei der Polizei zu melden, auch wenn man dafür keinen Ersatz erhält. Die Weitergabe von Fälschungen im Zahlungsverkehr ist dagegen natürlich strafbar, wie wir Sammler alle auch schon sehr gut von Straftexten auf historischen Banknoten wissen.
Hans-Ludwig Grabowski
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