In seinem höchst interessanten Beitrag hat Herr Bronnert gemeldet, dass bei der 100-DM-Banknote mit Datum 2. Januar 1996 das Kinegram® bei einigen Noten der Serien GA/Y und GA/Z fehlt. Im Spezialkatalog Die deutschen Banknote ab 1871 (Grabowski, 22. Auflage, 2021) werden diese zwei Serien bestätigt.
Das fehlende Kinegram® ist auch bei einigen Noten der Serien GD/S, GG/S und GL/N zu finden:
Bei der Banknote der Serie GL/N kann man deutlich sehen, dass das Kinegram® auf dem Schein nicht gehaftet hat, denn ein paar winzige Stücke davon sind sichtbar.
Warum existieren Noten ohne Kinegram® überhaupt? Die Kinegrame® befanden sich beim Produktionsprozess auf einem laufenden Band (von einer Rolle). Fehlende Kinegrame® entstanden durch Abreißen des Kinegram®-Bandes. So konnten eine Reihe Scheine durchrutschen. Die Aufbringung der Kinegrame® erfolgte durch einen Heißklebeprozess, auch hier konnte es zu Problemen kommen, weshalb die Kinegrame® nicht richtig gehaftet haben.
Haben Sie auch einen Hunderter von 1996 aus einer anderen Serie in Ihrer Sammlung, auf dem das Kinegram® fehlt? Wenn ja, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Autor auf.
Haben Sie gewusst, dass das von KURZ hergestellte nicht-holographische Kinegram® erstmals 1988 auf einer zirkulierenden Banknote verwendet wurde, und zwar als Sicherheitsmerkmal für die damals neue österreichische 5000-Schilling-Banknote.
Banknoten der Serien GA/N und GN/K existieren auch mit einem geteilten Kinegram®, wobei dessen unterer Teil oben ist und der obere unten. Dazwischen gibt es einen Abstand von fünf Millimeter. Ein vollständiges Kinegram® misst genau zwei Zentimeter in der Höhe. Das geteilte Kinegram® misst auch genau zwei Zentimeter in der Höhe jedoch mit einer Fehlstelle von fünf Millimeter in der Mitte. Daraus kann man schließen, dass das Kinegram®-Folienband nicht korrekt eingelegt und ausgerichtet (justiert) wurde und die Aufbringung und Teilung der Kinegram®-Folien falsch erfolgten.
Zwei ungewöhnliche und sehr auffällige Fehldrucke existieren von der 100-DM-Banknote von 1996:
unbedruckte Rückseite
fehlender Konzertflügel
Tatsächlich gelangten Banknoten mit diesen auffälligen Fehlern in den Umlauf.
Im September 1997 wurden echten Hunderter mit unbedruckter Rückseite in einer Sortierstelle der deutschen Bundesbank und bei der Reisebank am Hauptbahnhof von München entdeckt. Auch sind welche aus einem Geldautomaten in der Münchner Innenstadt ausgegeben worden. Einige Kunden haben die Fehldrucke nicht gleich bemerkt, andere haben sie sofort in der Bank umgetauscht und wieder andere haben sie aufbewahrt und sogar versucht, mehr von den wertvollen Fehldrucken aus dem Geldautomaten zu bekommen. So gelangten einige davon in den Umlauf und waren dann später in gebrauchter Erhaltung zu finden. Von bekannten Sammlern sind weniger als zehn Stück gemeldet worden. Alle sind aus der Serie GL/U mit den Kontrollnummern GLXXX8361U#, wobei XXX für unterschiedliche Ziffern und # für die Prüfziffer stehen.
Beim Druck mit dem fehlenden Konzertflügel wurden zwei Stichtiefdruckschritte „vergessen“: der Druckschritt mit dunkelroter Farbe und der mit dunkelblauer Farbe. Nicht nur der Konzertflügel sondern auch andere Teile der Rückseite fehlen: „HUNDERT DEUTSCHE“ vertikal ganz links, das Banksiegel links, „Banknote“ vertikal rechts und der Nennwert unten rechts.
Bei beiden Fehldrucken (unbedruckte Rückseite und dem fehlenden Konzertflügel) sind die Vorderseiten fehlerfrei. Nachfolgend ist zum Vergleich eine fehlerfreie Rückseite abgebildet.
Haben Sie auch einen Hunderter von 1996 in Ihrer Sammlung, bei dem die Rückseite unbedruckt ist oder der Konzertflügel fehlt? Wenn ja, melden Sie Sich bitte beim Autor.
Zwei weitere Fehldrucke sind ebenfalls sehr auffällig:
ein „obstruction error“
fehlende Farbe
Ein sogenannter „obstruction error“ (Fremdkörper-Fehldruck) kommt zustande, wenn ein Stück fremdes Material (meistens Papier) zwischen den Druckbogen und die Druckplatte gerät und die Druckfarbe auf dieses Stück statt auf die Banknote aufgetragen wird. Infolgedessen erscheint ein Teil der fertigen Banknote unbedruckt.
Bei diesem Beispiel war der Fremdkörper ein dreieckiger Schnipsel Papier auf der rechten Gesichtsseite von Clara Schumann. Nachdem alle Druckschritte durchgeführt wurden, ist der Schnipsel irgendwann von der Banknote abgekommen.
Und als letzter "Fehldruck" wird noch eine Banknote präsentiert, bei der die Druckfarbe oben zum größten Teil vorhanden ist und unten zum größten Teil fehlt. Entweder hat die Kalibrierung nicht gestimmt oder die Druckfarbe ist einfach ausgegangen.
Haben Sie weitere auffällige Fehldrucke vom Hunderter von 1996? Wenn ja, schreiben Sie uns!
Donald Ludwig
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