Fortsetzungsreihe, Teil 31
Die Herstellungstechniken falscher Banknoten, Teil 3
Diese Nachahmung der 50-DM-Banknote der Ausgabe BBk IA wurde Ende 1989 erstmals angehalten. Die Bundesbank vergab die Klasse C10 für diese recht gute Eindrucksfälschung. Das Druckbild lässt aber die plastische, kontrastreiche Wirkung der echten Banknote vermissen, Folge des fehlenden Stichtiefdrucks. Diese Falsifikate wurden im Offsetdruck hergestellt.
Lichtdruck
Eine weitere Flachdruckart ist der Lichtdruck, auch Fototypie genannt. Die Druckform besteht aus einer Glasplatte, die mit einer Gelatine-Chromschicht lichtempfindlich gemacht und mit einem (seitenrichtigen) Halbtonnegativ belichtet wird. Die Gelatine wird entsprechend den Tonwerten unterschiedlich stark gehärtet und dann gefeuchtet, so dass sich ein Relief, das sogenannte Runzelkorn, auf der Platte bildet. Die unbelichteten Stellen stoßen Druckfarbe ab, die belichteten nehmen sie an und sorgen beim späteren Druck für den mehr oder weniger starken Farbauftrag (Farbtönung entsprechend der Intensität des Runzelkorns) auf dem zu bedruckenden Papier. Bei diesem, bereits 1855 von Alfons Louis Poitevin erfundenen Druckverfahren wird ohne Rasterung gearbeitet. Damit können echte Halbtöne wie bei einer Fotografie gedruckt werden. Bei oberflächlicher Betrachtung einer Fälschung ergeben sich beim Lichtdruck durchaus Ähnlichkeiten mit dem Stichtiefdruck. Auch der Lichtdruck wird heute nicht mehr angewendet, weder in der legalen Druckerbranche noch im illegalen Gewerbe der Fälscher. Im Konzentrationslager Sachsenhausen hatten die zum Fälschen gezwungenen Häftlinge um Salomon Smolianoff mit mäßigem Erfolg versucht, mittels Lichtdruck amerikanische Dollarnoten nachzuahmen, was in einem der späteren Kapitel noch näher beschrieben werden wird.
Fortsetzung folgt …
Karlheinz Walz: Fälscher & Falschgeld,
280 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-86646-084-3.
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