Fortsetzungsreihe, Teil 35
Die Herstellungstechniken falscher Banknoten, Teil 7
Stichtiefdruck
Der beim Druck echter Banknoten angewandte Stichtiefdruck liefert die hochwertigsten, gegen Fälschung am besten geschützten Druckerzeugnisse. Er ist sehr aufwendig, weshalb er beim Fälschen von Banknoten nur in seltenen Fällen angewendet worden ist, dann aber auch sehr gefährliche Nachahmungen produziert hat. Die Technik dieses Druckverfahrens wurde weiter oben bereits beschrieben, sie ist für den Fälscher am schwersten. Die Schwierigkeiten für ihn beginnen bereits beim Fotografieren des Tiefdruckbildes, da die erhaben auf dem als Muster dienenden echten Banknotenbild liegenden Linien Schatten werfen, die ungewollt mitfotografiert werden. Dennoch haben sich in der Vergangenheit einige Fälscher am Tiefdruckverfahren versucht. Wir werden in einem späteren Kapitel den Fälscher Karl Peglow kennenlernen, der mittels selbst gebauter Apparaturen in der Lage war, den Stichtiefdruck echter DM-Banknoten perfekt zu imitieren, sodass selbst die Falschgeldfachleute der seinerzeitigen Bank deutscher Länder zunächst vor einem Rätsel standen. Heute sind die ebenfalls schon ausführlich erwähnten Superdollars ebenfalls im originalen Stichtiefdruck hergestellt. Im Ausland wird diese Druckart meist Intaglio genannt, wobei früher oft auch auf gefeuchtetes Papier gedruckt wurde. Dieses sogenannte Wet-Intaglio wurde bis etwa 1957 bei den amerikanischen Dollarnoten angewendet. Es ergab nach dem Trocknen durch unterschiedlich starkes Zusammenziehen des Papiers oft messbare Größendifferenzen des Druckbildes, die Noten wirkten nicht wie heute völlig druckfrisch, sondern sahen immer leicht „zerknittert“ aus.
Ein Beamter des BKA mit einem Druckbogen falscher Hundert-Dollar-Noten des (Kunst-)Fälschers Hans-Jürgen K.
Fortsetzung folgt …
Karlheinz Walz: Fälscher & Falschgeld,
280 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-86646-084-3.
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