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AutorenbildElias Heindl

Geldscheinporträts: Edmund Hillary – Ein Imker auf dem Everest

Reihe zu Porträts bedeutender Persönlichkeiten auf Geldscheinen.

​Geburtsname:

Edmund Percival Hillary

Zur Person:

Bergsteiger

​Nationalität:

Neuseeländisch

​Lebensdaten:

20. Juli 1919 – 11. Januar 2008

​Geburtsort:

Auckland

​Sterbeort:

Auckland



Edmund Percival Hillary (circa 1953), Alexander Turnbull Library, Wellington, New Zealand, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edmund_Hillary,_c._1953,_autograph_removed.jpg


29. Mai 1953 – Erstmals stehen zwei Menschen auf dem Gipfel des höchsten Berges der Erde. Edmund Hillary und sein nepalesischer Begleiter Tenzing Norgay bezwangen den „dritten Pol“. Der Mount Everest (Tschomolangma) galt bis dahin als nahezu unbezwingbar, zahlreiche Versuche waren gescheitert, zahlreiche Abenteurer mussten beim Versuch ihr Leben lassen.



Edmund Hillary war eigentlich Imker, genau wie sein Vater und sein Bruder. Bereits mit 16 Jahren hatte er das Klettern für sich entdeckt. Seine Laufbahn an der Universität in Auckland dauerte nur zwei Jahre. Hillary wollte lieber die Welt erkunden. Nachdem er während des Zweiten Weltkriegs als Navigator bei der Air Force diente, bestieg er 1948 den Mount Cook, mit 3724 Metern der höchste Berg Neuseelands. Bei seinen Touren durch die neuseeländischen Alpen machte er zahlreiche Bekanntschaften mit anderen Bergsteigern, und bereits drei Jahre nach seiner Besteigung des Mount Cook brach Hillary zu seiner ersten Himalaya-Expedition auf. Schon bald hatte er einen guten Draht zu britischen Bergführern, die ihn 1953 zu einer weiteren Expedition mitnahmen. Ziel war die Erstbesteigung des höchsten Berges der Welt. Bereits acht Expeditionen waren zuvor am Everest gescheitert. Edmund Hillarys Kletterpartner wurde der Sherpa Tenzing Norgay, der ein Jahr zuvor bereits mit einer Gruppe Schweizern den Aufstieg versucht hatte. Als zweites Team machten sich die beiden am frühen Morgen des 29. Mai 1953 auf den Weg vom letzten Camp auf 8500 Metern Höhe. Die erste Seilschaft war zuvor gescheitert – die Sauerstoffgeräte funktionierten nicht, beinahe wären sie abgestürzt. Doch Hillary und Norgay überwanden auch die letzte Herausforderung, eine gefährliche Steilstufe kurz vor dem Gipfel. Indem er sich in einen Spalt zwischen Fels und Eiskante einspreizte, meisterte er auch diese Hürde, die seither „Hillary Step“ genannt wird. Um 11:30 standen sie auf dem Gipfel. Ein Foto von Hillary auf dem Gipfel gibt es nicht, denn es war wenig Zeit und Norgay wusste nicht, wie man eine Kamera bedient.


Die Sensationsnachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Sie erreichte Großbritannien am Tag der Krönung von Königin Elisabeth II. Noch bevor Hillary zurück in Kathmandu war, wurde er in den Ritterstand erhoben. Zehn weitere Himalaya-Gipfel erklomm der Neuseeländer noch und war 1958 sogar am Südpol. Auch auf dem Nordpol landete er 1985, gemeinsam mit Neil Armstrong. Edmund Hillary war damit der erste Mensch, der beide Pole und den Gipfel des Everest erreichte. Mit der Everest-Region blieb er zeitlebens verbunden. Er war neuseeländischer Botschafter in Indien, Bangladesch und Nepal und gründete die Stiftung Himalayan Trust, die Schulen und Krankenhäuser in Nepal baute und Bildungs- und Umweltschutzprojekte betrieb. In seiner Heimat war er längst Nationalheld. Seit 1992 ist er auf der neuseeländischen Fünf-Dollars-Note abgebildet und damit die einzige Person, die es zu Lebzeiten auf einen neuseeländischen Geldschein schaffte und nicht Staatsoberhaupt war.


Die Entwicklung am Mount Everest beäugte er stets argwöhnisch: Kommerzielle Expeditionen trieben immer mehr Menschen auf den Gipfel – und in den Tod. Er kritisierte die Rücksichtslosigkeit gegenüber Umwelt und Kollegen, mit der manche Bergsteiger den Gipfel in Angriff nahmen.


Am 11. Januar 2008 starb Edmund Hillary mit 88 Jahren an Herzversagen.

  

Reserve Bank of New Zealand, 5 Dollars ohne Datum (2015).

Vorderseite: Sir Edmund Hillary mit Blick auf den Mount Cook (Aoraki). Rückseite: Neuseeländische Fauna mit typischen Riesenkräutern

und einem Gelbaugenpinguin (Hoiho).


Elias Heindl


Literatur/Quellen:

 

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