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AutorenbildMichael H. Schöne

Gibt es! – Gibt es nicht!

In der Sammlerzeitschrift „Der Geldscheinsammler“ [1] erschien ein vor einem Vierteljahrhundert geschriebener Beitrag mit der selben Überschrift. Da es auch heute noch Unklarheiten über das Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein von Geldscheinen gibt, wird das Thema nochmals aufgegriffen. Bei folgenden Geldscheinen handelt es sich um bisher nicht katalogisierte Ausgaben bzw. um angebliche und vermutete, aber nie produzierte Scheine.


Gibt es: Kantinengeld der britischen Heilsarmee Bad Godesberg, o. D.

Nach dem Niedergang des Deutschen Reichs wurden die Strukturen der Heilsarmee wieder aufgebaut; anfangs waren nur die alliierten Einrichtungen aktiv, wie der „Red Shield Service“ – eine ihrer Dienstgruppen.

In einem britischen Armee-Forum gab es vor Jahren eine Antwort auf eine Anfrage über bisher unbekannten Geldersatz bei den britischen Besatzungstruppen. Zitat: „Ich glaube, dass es sich bei dem Club um eine Art Sozialzentrum handeln muss, das vom öffentlichen Dienst und nicht vom Militär finanziert wurde. Die YMCA und die Organisation ,Red Shield‘ der Heilsarmee waren im Zweiten Weltkrieg für ihre Bereitschaft und Fähigkeit bekannt, verschiedene Formen sozialer Zentren für Soldaten in unmittelbarer Nähe der Frontlinie zu organisieren. Dies setzte sich nach dem VE-Tag fort, insbesondere dort, wo 1945 die sehr strengen ,No Fraternization‘-Regeln in Kraft waren. ... Aufgrund der Beweise, die ich habe,

bin ich mir jetzt sicher, dass die Gutscheine daher aus der Zeit unmittelbar nach dem Krieg 1945 stammen. ... Daraus lässt sich der Bad Godesberger Beleg datieren.“


Abb. 1: 2 D. (2 Pence), Kantinengeldschein o. D., Vs., Karton mit schwarzem Aufdruck „The Salvation Army / Red Shield Club“ und grünem Stempel „THE RED SHIELD CLUB / BAD GODESBERG“ (6 Pence galten 1 Reichsmark) – weitere Wertstufen sind denkbar.


In Ergänzung dazu bisher ebenfalls unbekannte YMCA-Kantinengelder zu 1 Penny – einmal aus Hubbelrath und zum anderen aus Wuppertal; von dieser Ausgabe gibt es außerdem eine Druckvariante in Schwarz. Bis 1974 war das Dorf Hubbelrath selbstständig und ist heute als Stadtbezirk 7 in Düsseldorf eingemeindet. YMCA-Kantinengeld kam im viergeteilten Deutschland nur in der britischen Besatzungszone vor.


Abb. 2: 1 Penny Hubbelrath und 1 Penny Wuppertal, o. D., Kantinengeldscheine der YMCA-Einrichtungen, Vs., Karton, (Y.M.C.A. = „Young Men‘s Christian Association“ – vergl. „Christlicher Verein Junger Menschen /CVJM)“.


Gibt es nicht: Sowjetstern auf ungarischen Banknoten von 1944/45

Die „Innsbrucker Nachrichten“ titelten am 16. Januar 1945 auf Seite 2 „Ungar-Banknoten mit Sowjetstern“. Die Meldung vom Vortag aus der damaligen kroatischen Hauptstadt Agram (heute Zagreb) lautete: „Alle Kassen und Banken beschlagnahmt / Agram, 15. Jänner. Die Sowjets haben in dem von ihnen besetzten Ungarn sofort alle Kassen und Banken beschlagnahmt und neues Geld ausgegeben. Sie brachten Pengös in Umlauf, die zwar den alten Banknoten gleichen, aber statt der Stephanskrone nun einen Sowjetstern tragen.

Den Ungarn soll damit offenbar täglich in Erinnerung gebracht werden, was sie jetzt unter der neuen Herrschaft erwartet, nämlich was der Sowjetstern symbolisiert: Bolschewismus in Reinkultur.“

Solche Scheine sind jedoch bis heute nirgendwo aufgetaucht. Auch die nachfolgenden Banknoten mit Datum 15. Juli 1945 zeigen das ungarische Wappen mit der Stephanskrone. Die Besatzungsausgaben mit Datum 1944 und Aufdruck „A Vöröshadsereg Parancsnoksága“ (= Das Kommando der Roten Armee) waren sicher nicht gemeint – sie wurden erst ab April 1945 ausgegeben! Nur auf dem 100-Pengö-Schein findet sich ein typischer Sowjetstern. Dieser und die anderen Scheine der Notenserie ähneln aber kaum den „alten Banknoten“. Auf Vorder- und Rückseite des 20-Pengö-Scheins sieht man zwar kleine Sterne, nicht vordergründig, und auf den restlichen Scheinen zu 1, 2, 5, 10, 50 und 1000 Pengö sucht man vergeblich nach Sowjetsternen.


Abb. 3: Wappendarstellung mit Stephanskrone auf 100 Pengö 1932 (links) und auf 1000 Pengö 1945 (rechts).



Gibt es: Neumeldungen zu 1944 in Luxemburg abgestempelten Geldscheinen

Seit der umfangreichsten Katalogisierung von abgestempelten deutschen, belgischen und luxemburgischen Geldscheinen während der Währungsumstellung vom Oktober 1944 im befreiten Luxemburg fehlen bisher über 60 Belege aus Städten und Gemeinden. Nun liegt ein Beweisstück nach weiterer 15-jähriger Recherche auch aus Boevange/Bögen vor.

Ein anderer Schein mit bekannter und häufiger Abstempelung ist ein Unikat: der 1919er Kassenschein über 500 Francs/Franken.


Abb. 4: 2 Rentenmark 1937, Rs., mit Gemeindestempel „Adminstration Communale / BOEVANGE“ und Poststempel „BÖGEN / 07.10.44“.


Abb. 5: 500 Francs o. D. (1919), Vs., mit Gemeindestempel „VILLE DE LUXEMBOURG / ADMINISTRATION COMMUNALE“ und Poststempel „LUXEMBURG 2 / 08.10.44“.


Bei genauer Betrachtung von abgestempelten Scheinen aus diesem Sammelgebiet kommt man zu erstaunlichen Erkenntnissen: auf einer belgischen Banknote erkennt man im Datumstempel „ETTELBRÜCK / 18.10.44“ – hier handelt es sich um eine Fehlleistung des Postbeamten: ein Geldumtausch war an diesem Tag nicht mehr möglich – der Stempel wurde statt „08.10.44“ fälschlicherweise mit „18.10.44“ eingestellt.



Abb. 6: 20 Francs 09 01 40, Vs., mit Gemeindestempel „ADMINISTRATION COMMUNALE / VILLE D´ETTELBRUCK“ und Poststempel.


Und auch eine zweite Banknote ist eine Fehlleistung: der Fälscher hatte nicht beachtet, dass der verwendete Schein erst im Februar 1945 (Reichsbanknoten im stark vereinfachten Druck – ohne Unterdruckbuchstaben) ausgegeben wurde und zur Währungsumstellung im Oktober 1944 in Luxemburg nicht vorgelegt haben kann.


Abb. 7: 50 Reichsmark 30 März 1933, Vs., moderne Verfälschung aus den 2010er Jahren mit Gemeinde- und Poststempel „Défferdeng/Differdingen“.


Gibt es nicht: Geldscheine 5000 Militärmark 1944, sowjetischer Druck

Am Rande einer Dresdner Münzauktion Ende der 1970er Jahre im Stadtteil Weißer Hirsch wurde das Vorkommen eines Militärmark-Scheins zu 5000 Mark diskutiert. Ein Sammler berichtete seinerzeit, dass die Sowjets diese Wertstufe gedruckt hätten ... mit brauner Kennzeichnungsfarbe. In den letzten 40 Jahren wurden solche Scheine nirgendwo gesichtet und alle Dokumente sprechen gegen den Druck oder gar einer Ausgabe dieser Militärmark-Scheine.

Dennoch war ein 5000-Mark-Schein Gegenstand der Senatsanhörung im Juni 1947 in Washington – der republikanische Senator Homer S. Ferguson aus Michigan befragte den Beamten vom Kriegsministerium Howard C. Petersen: „Was ist mit der 5000-Mark-Druckplatte?“ Petersen: „Mir wurde gesagt, daß wir keine 5000-Mark-Noten gedruckt haben.“ Ferguson: „Lieferten wir Platten nach Rußland, damit sie 5000-Mark-Noten drucken konnten?“ Petersen: „Die Antwort – wie ich sagte – ist ,nein‘.“ Ferguson: „Haben wir ihnen irgendwelche Platten gegeben, deren Wertstufen wir nicht gedruckt haben?“ Petersen:

„Das sind Fragen, die Sie besser den Fachleuten des Finanzministeriums stellen.“

Die Frage, wie Senator Ferguson vom „Problem“ eines 5000-Mark-Scheins erfuhr, bleibt bis heute unbeantwortet. 5000er AMC-Scheine wurden nur für Frankreich gedruckt und nur die 500-Francs-Noten von 1944 hatten eine braune Kennzeichnungsfarbe.


Abb. 8: Fragen und Antworten bei der Anhörung vom 17. Juni 1947 vor dem US-Senat, Seite 18, aus: „Occupation Currency Transaction“, 18. Kongress Washington 1947.



Gibt es: Entwurf 1000 Złotych 1941 mit Rückseite in ukrainischer Sprache

Die ausgegebenen Banknoten im Besatzungsgebiet „Generalgouvernement“ gab es von

1 Złoty bis 500 Złotych – mit dem Datum 1. März 1940 und der Folgeserie vom 1. August 1941. Die Reichsdruckerei vergab den Druckauftrag der 1940er Serie wegen fehlender Druckkapazität nach Wien. Ein Teil der Banknoten zu 10 und 20 Złotych wurde außerdem in der Krakauer Grafischen Anstalt der Emissionsbank (Zakłady Graficzne Banku Emisyjny) und in der Warschauer Wertpapierfabrik (Wytwórnia Papierów Wartościowych) gedruckt.

Die Folgeserie von 1941, die auch durch die Eingliederung des Distrikts Galizien mit überwiegend ukrainischer Bevölkerung notwendig wurde, stellte man ebenfalls in Krakau her – Teilauflagen der 5-, 50- und 100-Złotych wurden wiederum in Warschau gedruckt.

Zu den im Volksmund genannten „młynarki“ (= „Müller-Scheine“, die nach Bankpräsident Feliks Młynarski bezeichneten „Krakauer Zloty“) gestaltete 1943 der Grafiker Leonard Sowiński auch eine Banknote zu 1000 Złotych. Diese Wertstufe wurde jedoch nicht gedruckt – es liegen lediglich Probedrucke vor (Vs. mit polnischem Text, Rs. mit ukrainischem Text). Die späteren Änderungen mit beidseitig polnischem Text wurden auch in der Ornamentik umgestaltet. Im Jahr 2004 wurde die polnische Version aus gefundenen und teils beschädigten Kupfer-Druckplatten rekonstruiert. Von der „polnischen Variante“ (Grabowski # ZWK-39) gibt es farblich unterschiedliche Scheine und Kontrollnummern, z. B. A 1234567 bzw. MCSM 001 ... MCSM 1057.


Abb. 9: 1000 Złotych 1. August 1941, Vs., Probedruck mit polnischem Text, Abbildung und Wasserzeichen zeigen ein Porträt eines Krakauer Offiziers.


Abb. 10: 1000 Zolotich, Rs., Probedruck mit KN 1000000 und ukrainischem Text („ЕМІСІЙНИЙ БАНК В ПОЛЬЩІ / ТИСЯЧА ЗОЛОТИХ“), Abbildung des Königsschlosses auf dem Wawel (Quellen: „Łódzki Numizmatyk“ 1969 und WCN Archiwum 97199).


Vom ebenfalls nicht ausgegebenen 10-Złotych-Schein 1. August 1941 gibt es Probedrucke, auf denen die Rückseite Fryderyk Chopin zeigt und bei Giesecke & Devrient gedruckt wurden. Undatierte 500-Złotych-Banknoten mit der Kontrollnummer A 0000000 zeigen eine Ansicht der Marienkirche in Krakau und am unteren Rand die Drucksignatur von Giesecke & Devrient.


Gibt es nicht: Reichsbanknoten zu 100 RM 1935 mit Serienbuchstabe S

Die Reichsdruckerei verwendete bei der Nummerierung in der Regel Serienbuchstaben von A bis Z, der Buchstabe I wurde dabei traditionsgemäß nicht benutzt. Bei den 100-RM-Banknoten vom 24. Juni 1935 fehlt auch die Serie mit dem Buchstaben Z, da die anderen Serienbuchstaben für alle Ausfertigungen ausreichten.

Eine Besonderheit ist aber das unerklärliche Fehlen einer Serie mit dem Buchstaben S.

Die im Oktober 1942 mit UdrBst. G/SBst. N...R gedruckten Banknoten wurden in Nutzen von

2 x 10 Scheinen in einem Druckgang von je 10.000 Stück nummeriert. Die Folgeserien mit UdrBst. B/SBst. T...X wurden erst im Juni 1944 hergestellt, ebenso die Einzelserie Y.

Eine Serie mit SBst. S wurde nicht gedruckt. Angeblich wurden 1944 statt der Serie S weitere 1000-RM-Banknoten gefertigt, was jedoch keine einleuchtende Aussage erklärt.

Alle Deutungen zur fehlenden Serie S sind demnach ungesichert.


Abb. 11: 100 Reichsmark 1935, Vs., zwischen Serie R/UdrBst. G (mit Irisdruck 1942) und Serie T/UdrBst. B (ohne Irisdruck 1944) ist keine Serie S nachweisbar.


Gibt es: bisher unbekannte Goldpfennige aus der ehemaligen Freien Stadt Danzig

1923 wurden in Danzig von Handwerkern Gutscheine verwendet, um über ein Wechselgeld zu den Industrieschecks zu verfügen. Alle lauten auf „Goldpfennig“. Beispiele sind die Ausgaben der Firmen Feller, Führer, Kafemann, Kresin, Ruhm & Schneidemühl, Sternfeld, Valtinat, der Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler, der Danziger Straßenbahn und der Zoppoter Gas- und Wasserwerke.

Eine Neumeldung ist der Gutschein der Danziger Bäckerei & Conditorei Wilhelm Packheiser; bekannt wurden einseitig gestempelte Scheine; einmal mit violettem und zum anderen mit schwarzem Ovalstempel und handschriftlicher Wertzahl. Die Gutscheine zu 3 Pfennig vom Verlag Philippi & Co. Danzig sowie die gestempelten Gutscheine der Geschäftsstelle der Zoppoter Zeitung/Verlag Börner & Gutsche zu 5, 10, 25 und 50 Pfennig sowie zu 1 und 2 Mark o. D. wurden vor der Freistaatzeit verwendet.


Abb. 12: 1 (Gold-)Pfennig o. D., Vs., ein Schein mit schwarzem Stempel wurde auf einer Auktion mit 120 Euro ausgerufen, jedoch nicht verkauft.


Gibt es nicht: DM-Banknoten von 1948 mit den Serienbuchstaben E und F

Nach wie vor herrscht Unkenntnis über die Nichtverwendung der Serienbuchstaben E und F bei der Nummerierung der 1947 in den USA gedruckten Erstauflage der sog. BdL-Noten. Bekanntermaßen wurden die Präfix-Serienbuchstaben vom BEP Washington festgelegt:

A (2 DM), B (5 DM), C (20 DM), D (50 DM) ... G (für die Austauschnoten mit Präfix- und Suffix-Buchstaben der Scheine zu 2, 5, 20 und 50 DM verwendet) und für die 1948er Serien H (10 DM), J (20 DM), K (50 DM), L (100 DM), die bei der ABNCo. gedruckt wurden.

Für welche Wertstufen die Serienbuchstaben E und F vorgesehen waren, lässt sich heute mit Bestimmtheit nicht dokumentieren. Eine frühere Reihenfolge wurde vermutlich anders festgelegt; es fehlen die Drucke zu 10 und 100 DM der 1947 gedruckten Scheine. Oder: die ½- und 1-DM-Noten sollten ebenfalls nummeriert werden – das ist aber alles spekulativ.


Gibt es oder gibt es nicht:

Immer noch ungeklärt sind Angaben über Geldscheine, die ausgegeben wurden, von denen jedoch jegliche Bildbelege fehlen. Auch in der Literatur erwähnte Ausgaben konnten bisher nicht zweifelsfrei bestätigt werden.

Als Beispiele sind zu nennen: die Notgeldscheine zu 1 und 10 Reichsmark 1945 von Ohrdruf in Thüringen, wie überhaupt eine Anzahl von 1945er Notgeld, die bis heute nicht belegt sind.

Von den Scheinen, die im Restaurant, in der Bar und im Salon des Gebäudes des Alliierten Kontrollrats in Berlin Verwendung fanden, sind nur die britischen und sowjetischen Cents- und Mark-Werte bekannt. Nach wie vor sind Belege der Amerikaner und Franzosen noch nicht aufgetaucht; diese hat es jedoch mit großer Sicherheit auch gegeben. Die Aufdrucke „ACA“ stehen für „Allied Control Authority“ auf den britischen und „СКВ“ für „Союзй Контрольной Власти“ auf den sowjetischen Ausgaben. Auch von den Heftumschlägen, in denen die Einzelscheine eingeheftet waren, sind nur die britischen mit Aufdruck „British Element“ und die sowjetischen mit „Russian Element“ nachgewiesen. Die Scheine und Hefte kommen mit 3-, 4- oder 5-stellig paginierten Kontrollnummern vor.


Abb. 13: 20 Cents = 2 Reichsmark, o. D., 90 × 60 mm, Vs., Abbildung des früheren Kammergerichts und in Berlin-Schöneberg.


Angeblich hat es in Deutschland Probedrucke unter Aufsicht aller vier Siegermächte zu einer neuen Währung 1948 gegeben. Der Druck sei jedoch nicht fortgesetzt worden. Am 10. April 1948 wurde das Projekt einer gesamtdeutschen Währung gestoppt; leider wissen wir keine Einzelheiten, wie weit der Druck neuer Banknoten gediehen war. Keinesfalls sind die Entwürfe des Grafikers Alfred Goldammer damit in Zusammenhang zu bringen; diese entstanden erst nach Einführung der Deutschen Mark.[2] Auf dem Umschlag mit dem von Goldammer entworfenen 5-DM-Schein findet sich die Anmerkung „705149“ und scheint eine plausible Datierung auf das Jahr 1949 zu sein.


Der australische Journalist W. G. Burchett berichtete in seinem 1950 erschienenen Buch[3] über den Abbruch des gemeinsamen Geldscheindrucks: „... Mitte März [1948] hatten die Vertreter der vier Mächte sich jedoch soweit geeinigt, daß man bereits die Anzahl der zu druckenden Menge ... festlegte. Man beschloß, die Noten unter der Kontrolle der vier Mächte in der Reichsdruckerei zu drucken. ... Man hatte sich über die Entwürfe geeinigt – mit Rücksicht auf General Koenig sollten die Noten Deutsche Mark und nicht Reichsmark heißen. Druckstöcke wurden vorbereitet, und der Druck begann. … schließlich wurden die Arbeiten in der Reichsdruckerei eingestellt.“

Und: seit über 75 Jahren herrschen Unklarheiten über die Gründe des Drucks und der Verwendung der 100-Miliärmark-Scheine 1944, sowjetische Variante mit lateinischen Kleinbuchstaben vor der 8-stelligen Kontrollnummer.

Mit einem Fragezeichen ist auch die Erwähnung von Fotokopien (Reichsbanknoten mit rückseitiger Abstempelung einer Stadtverwaltung und zusätzlicher Unterschrift) zu versehen, wie 1945 in einer Schweizer Zeitschrift mitgeteilt wurde.[3]


Michael H. Schöne


Anmerkungen und Quellen:

[1] Ausgabe 9, Dezember 2000/Januar 2001, S. 20–24, Regenstauf

[2] Jens Dobokay „Unbekannter Entwurfssatz einer Noten-Serie der Bank Deutscher Länder entdeckt!“ geldscheine-online.de 29. Juli 2020 und „Leserpost: Anmerkungen zu Entwürfen der Bank Deutscher Länder“, geldscheine-online.de 21./22. September 2021

[3] Wilfred G. Burchett „Der kalte Krieg in Deutschland“, Berlin 1950

[4] Albert Pick/Carl Siemsen „Das Notgeld des II. Weltkrieges“, München 1979

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