212 Seiten, durchgehend, bis auf wenige Ausnahmen, farbig illustriert, Format 210 mm x 296 mm, Pappeinband (Softcover) mit Klebebindung, Second Edition, Albany Creek, Qld, Australien 2019, Preis: 48,00 AUD. ISBN 978-0-9925799-2-0
Die Besatzungsgeldausgaben des japanischen Militärs in Südostasien sowie im Pazifik sind bei den Sammlern als Japanese Invasion Money (JIM) bekannt. Offiziell gab dieses Geld die „Southern Development Bank“ aus, die im Februar 1942 in Japan gründete wurde.
Mit der Besetzung eines Gebietes setzten die japanischen Truppen auch das mitgebrachte Besatzungsgeld in Umlauf. Bei diesen Noten behielt man bewusst die Währungsbezeichnung des besetzten Landes bei. In den meisten Fällen wurde bei der Einführung von JIM die bisherige lokale Währung über Nacht wertlos. Die Japaner setzten die Verwendung ihres neuen „Mickey-Mouse-“ oder auch „Bananen“-Geldes, wie es von der einheimischen Bevölkerung oft abschätzig genannt wurde, energisch durch. Harte Strafen drohten denjenigen Personen, die die Nutzung des japanischen Geldes ablehnten. Mithilfe der neunen Geldscheine wollten die japanischen Besatzungsbehörden, die Wirtschafts- und Finanzkontrolle über die eroberten Gebiete erringen.
Ausgegeben wurden Geldscheine für Niederländisch Indien (heute Indonesien), die auf Cent und Gulden lauten; Cent und Dollar heißt die Währungsbezeichnung auf den Noten für Malaya (heute Malaysia, Singapur und Brunei), Cent und Rupee auf den Scheinen für Burma (heute Myanmar), Centavos und Peso auf denen für die Philippinen und schließlich Shilling und Pound auf den Noten für Ozeanien (australische Gebiete, britisches Neuguinea, Salomonen, Gilbert-Inseln). Während des Krieges wurde JIMs zu beliebten Souvenirs für die rückkehrenden alliierten Soldaten, sodass Shilling- und Pound-Scheine nachgedruckt wurden.
Ende Dezember 1942 waren Noten im Wert von 470 Millionen Yen und im März 1945 mehr als 13 Milliarden im Umlauf.
Das hier vorgestellte Buch ist das Ergebnis zehnjähriger militärgeschichtlicher und numismatischer Forschung und Studiums und sowohl für Sammler, wie auch Händler, unerlässlich. Es enthält eine Vielzahl von Informationen: z. B. Angaben zu Mengen, Ausgabenblöcken, Kennziffern, Fälschungen sowie Bewertungen in drei Erhaltungsstufen (VG, VF und UNC). Die zahlreichen Abbildungen und Detailaufnahmen bei den Scheinen ermöglichen deren Identifizierung. Dies gilt besonders für die verschiedenen alliierten Fälschungen. Referenzangaben zum Standardkatalog von „World Paper Money“ wie auch zu „The Catalog of Japanese Coins and Bank Notes“ (JNDA) sind selbstverständlich und erleichtern den Sammlern die Zuordnung.
Am Ende des Buches finden sich Tabellen, in denen der Sammler ggf. seine Bestände eintragen kann. Den Abschluss bildet ein umfangreiches Literaturverzeichnis.
Nach dem Willen des Verfassers, soll dieses Buch eine Momentaufnahme von JIM im Zweiten Weltkrieg sein, die über einen Katalog und ein Fachbuch hinausgeht.
Das wird durch Tagesgeschichten, Propagandaberichte, Zeitungsartikel, Kunstwerke und Einzelheiten zur Einführung und den Folgen des japanischen Invasionsgeldes erreicht. Dieses Buch kann allen Interessierten nur wärmstens empfohlen werden.
Mehr Informationen auf: https://www.japaneseinvasionmoney.com.au
Uwe Bronnert
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