Mit den Kleingeldscheinen in Pfennigbeträgen war in und nach dem Ersten Weltkrieg das Sammeln von Notgeld in Mode gekommen. Bald schon stellten Städte und Gemeinden, aber auch Veranstalter und Vereine, ganze Serien bunter Scheine her, die deshalb auch Serienscheine genannt werden. Die Zahl der Sammler stieg auf rund 15.000 allein im Deutschen Reich und es gab fünf eigenständige Notgeld-Zeitschriften. In vielen Zeitungen wurde Werbung für immer neue Serien gemacht und deren künstlerische Gestaltung, kulturelle Bedeutung und niedrigen Auflagen herausgestellt. Viele der Serien landeten sofort in den Alben der Sammler und wurden nie als Geldersatz genutzt.
Mit Datum vom 9. September 1921 entschied sich der Magistrat von Berlin zur Ausgabe einer großen Serie von insgesamt 20 Stadtkassenscheinen je 50 Pfennig, die historische Motive aus den verschiedenen Stadtbezirken Berlins zeigen. Sie sind deshalb, wie übrigens viele andere Serien aus allen Teilen Deutschlands auch, nicht nur für Geldscheinsammler, sondern auch für Sammler von Belegen zur Regionalgeschichte interessant.
Zum Motiv 2 (Tiergarten) gibt es auch Scheine mit der Jahreszahl 1816 statt 1830.
Alle deutschen Serienscheine finden Sie in den Bänden 1 und 2 der Katalogreihe Deutsches Notgeld "Deutsche Serienscheine 1918 – 1922".
Hans-Ludwig Grabowski
Abb. 1 – 20 Hans-Ludwig Grabowski, 2 mit 1816 Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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