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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Historische Berliner Ansichten auf Serienscheinen von 1921

Aktualisiert: 25. März 2021


Magistrat der Reichshauptstadt Berlin, Stadtkassenschein über 50 Pfennig vom 9. September 1921, einheitliche Vorderseite

Mit den Kleingeldscheinen in Pfennigbeträgen war in und nach dem Ersten Weltkrieg das Sammeln von Notgeld in Mode gekommen. Bald schon stellten Städte und Gemeinden, aber auch Veranstalter und Vereine, ganze Serien bunter Scheine her, die deshalb auch Serienscheine genannt werden. Die Zahl der Sammler stieg auf rund 15.000 allein im Deutschen Reich und es gab fünf eigenständige Notgeld-Zeitschriften. In vielen Zeitungen wurde Werbung für immer neue Serien gemacht und deren künstlerische Gestaltung, kulturelle Bedeutung und niedrigen Auflagen herausgestellt. Viele der Serien landeten sofort in den Alben der Sammler und wurden nie als Geldersatz genutzt.

Mit Datum vom 9. September 1921 entschied sich der Magistrat von Berlin zur Ausgabe einer großen Serie von insgesamt 20 Stadtkassenscheinen je 50 Pfennig, die historische Motive aus den verschiedenen Stadtbezirken Berlins zeigen. Sie sind deshalb, wie übrigens viele andere Serien aus allen Teilen Deutschlands auch, nicht nur für Geldscheinsammler, sondern auch für Sammler von Belegen zur Regionalgeschichte interessant.


Bezirk 1 – Mitte: Rückseite mit Berliner Rathaus im Jahre 1819
Bezirk 2 – Tiergarten: Rückseite mit dem ersten Dampfschiff der Linie Zelten-Charlottenburg um 1830
Bezirk 3 – Wedding: Rückseite mit dem Gesundbrunnen im Jahre 1760
Bezirk 4 – Prenzlauer Berg: Rückseite mit Mühlenberg vor dem Prenzlauer Tor im Jahre 1822
Bezirk 5 – Friedrichshain: Rückseite mit Überfahrt zum Stralauer Fischzug um 1825
Bezirk 6 – Kreuzberg: Rückseite mit dem Halleschen Tor im Jahre 1845
Bezirk 7 – Charlottenburg: Rückseite der Berliner Straße in Charlottenburg um 1820
Bezirk 8 – Spandau: Rückseite mit Ansicht von Spandau um 1800
Bezirk 9 – Wilmersdorf: Rückseite mit dem im 16. Jahrhundert erbauten Jagdschloss Grunewald
Bezirk 10 – Zehlendorf: Rückseite mit der Kirche in Dahlem aus dem 14. Jahrhundert
Bezirk 11 – Schöneberg: Rückseite mit Ansicht des Dorfes Schöneberg um 1820
Bezirk 12 – Steglitz: Rückseite mit der früheren Kirche von Steglitz aus dem 13. Jahrhundert
Bezirk 13 – Tempelhof: Rückseite mit dem "Gastwirth Langens Hoff in Templo" um 1780
Bezirk 14 – Neukölln: Rückseite mit dem Dorf Rixdorf um 1820
Bezirk 15 – Treptow: Rückseite mit Gasthaus in Treptow um 1820
Bezirk 16 – Köpenick: Rückseite mit Ansicht von Köpenick um 1820
Bezirk 17 – Lichtenberg: Rückseite mit Ansicht von Lichtenberg um 1790
Bezirk 18 – Weißensee: Rückseite mit Ansicht von Weißensee um 1800
Bezirk 19 – Pankow: Rückseite mit Ansicht von Pankow um 1770
Bezirk 20 – Reinickendorf: Rückseite mit Ansicht der Mühle in Tegel um 1800

Zum Motiv 2 (Tiergarten) gibt es auch Scheine mit der Jahreszahl 1816 statt 1830.

Bezirk 2 – Tiergarten: Rückseite mit dem ersten Dampfschiff der Linie Zelten-Charlottenburg um 1816

Alle deutschen Serienscheine finden Sie in den Bänden 1 und 2 der Katalogreihe Deutsches Notgeld "Deutsche Serienscheine 1918 – 1922".


Hans-Ludwig Grabowski

Abb. 1 – 20 Hans-Ludwig Grabowski, 2 mit 1816 Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de

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