Andrzej Fischer und Adam Lanowy: Katalog popularny banknotow Polskich 2017
72 Seiten, jeder Schein vorder- und rückseitig farbig abgebildet,
Format 14,8 cm x 20,7 cm, Klebebindebroschur,
7. völlig überarbeitete und ergänzte Auflage, Bytom 2017.
Preis: 10,– Euro.
ISBN: 978-83-62457-59-2
Der kleine Katalog umfasst alle polnischen Papiergeldausgaben von 1919 bis heute. Dabei sind die polnischen Staatsgeldausgaben vorangestellt, die Ausgaben für die Freie Stadt Danzig und die deutschen Ausgaben für das Generalgouvernement finden wir hinten, ebenso wie Getto-Ausgaben. Die Scheine sind alle perfekt in Farbe abgebildet, dazu gibt es Varianten-Informationen, vor allem Serien-Nummern- und Ziffern-Angaben und Preise in Zloty in teilweise vier Erhaltungen.
Was die Preise in Zloty, die leicht mit 4:1 in Euro umzurechnen sind, anbelangt, so scheint auch hier der Markt in Polen deutlich nachzugeben, zumindest bei den häufigeren Scheinen. Bei den Noten der „Mark-Periode“ sind teilweise 30% niedrigere Preise gegenüber 2016 notiert, was vorrangig für die guten Erhaltungen zutrifft, wenngleich man hier bei den fast sammelunwürdigen „stan IV“ gleiche Preise vorgibt. Bei den frühen Scheinen der „Zloty-Periode“ sind keine bemerkenswerten Reduzierungen zu finden. Gleiches trifft auch für die VRP zu. Scheinbar hat sich nicht einmal der Verkauf von Banknoten-Alben durch die Nationalbank auf das Preisniveau der enthaltenen Noten ausgewirkt.
Bemerkenswert ist, dass es bei den Gedenkbanknoten (S. 39) sogar kräftige Preissteigerungen gibt, so Nr. 104 – 10 Zloty Pilsudski. Hier ist beim kassenfrischen Schein 50% mehr als im Vorjahr notiert. Allerdings muss kritisch bemerkt werden, dass bei diesen Noten auch vier Erhaltungsgrade aufgeführt sind, bei denen natürlich selbst schlimm aussehende Stücke noch den Nominalwert haben. Aber kaum ein Sammler würde einen leicht gebrauchten schein für 30 Zloty kaufen, den er kaum je wieder über Nominalwert „loswerden“ würde. Was die Aktualität angeht, so kann darauf verwiesen werden, dass die letzte Gedenkbanknote vom 12.4.2016 „1050 Jahre Christianisierung“ nicht nur aufgenommen, sondern auch deutlich höher bewertet ist als die vorletzte, weil sie schnell nach Erscheinen bei der Bank vergriffen war.
Spezialsammler dürften gerade bei den im Umlauf befindlichen Scheinen viel Freude haben, denn in der VII. Auflage gibt es hier massenhaft ganz neue, interessante Informationen zu Seriennummern. Der Schein auf der Titelseite: 100 Zloty Nr. 117 war in der 2016er Ausgabe mit einer Position erfasst, nun sind es gleich neun Varianten, bei denen praktisch alle über Nominalwert notieren in Erhaltung I. Wer also ernsthaft polnisches Papiergeld bis heute sammelt, sollte sich diesen Katalog unbedingt zulegen, denn gerade für das Kapitel bei den neuesten Noten trifft der Zusatz „völlig neu bearbeitet und ergänzt“ zu und ist nicht nur übliche Floskel.
Geldscheinsammler wissen ohnehin, dass bei den meisten Gebieten, gerade Europas die Nachfrage nach gutem Material noch immer höher als das Angebot ist, was auch für Polen zutrifft und sich in dem Preiskatalog widerspiegelt. Aus diesem Grund sind das Internet und die diversen Auktionsplattformen schon wegen fehlender Angebote nicht sehr geeignet bei der Preisfindung von besseren Scheinen. Daher kann das Buch wirlklich nur empfohlen werden, zumal die meisten Sammler gewöhnlich bei Literatur ihres Gebiets auch ohne Sprachkenntnisse zurechtkommen.
Das Buch ist bei vielen polnischen Briefmarken- und Münzhandlungen zu bekommen, natürlich auch im Internet. Anderenfalls kann hier die Fa. BMV Mehlhausen in 13125 Berlin, Florastraße 24 A, helfen. E-mail-Adresse: mehlhausen@snafu.de. Telefonische Bestellmöglichkeiten bestehen nicht.
Wolfgang J. Mehlhausen
Münzen & Sammeln, Ausgabe 2017/03
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