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AutorenbildHans-Ludwig Grabowski

Leserpost: 100 Milliarden Mark mit besonderer Rückseite

Ich habe eine Reichsbanknote über 100 Milliarden Mark vom 22. August 1923, die so nicht im Katalog zu den deutschen Banknoten steht, weil die Rückseite bedruckt ist. Vielleicht sollte man diese Variante mit aufnehmen.

S. Nietsch



Antwort der Redaktion

Es handelt sich um keinen bewusst herbeigeführten rückseitigen Druck, sondern um einen spiegelverkehrten sog. "Abklatsch" des Unterdrucks der Vorderseite auf der eigentlich unbedruckten Rückseite des Scheins und damit um eine Druckzufälligkeit. Selbstverständlich kommen solche Abklatsche nicht häufig vor und der Schein kann deshalb auch höher bewertet werden. Passiert ist der "Abklatsch", wie das Firmenzeichen DV verrät, bei der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart.

Man kann das im Katalog unter Fehldrucke mit aufnehmen, fest steht aber, dass es praktisch bei allen Scheinen Druckzufälligkeiten und Fehldrucke aller Art geben kann. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Es werden immer wieder solche Stücke entdeckt und gemeldet und in Sammlungen schlummern sicher noch viele solcher Belege technisch oder menschlich bedingter Fehler. Viele davon kommen in ihrer Art häufiger, andere aber nur sehr selten oder gar einmalig vor. Führt man jeden fehlerhaften Druck in einem Katalog auf, dann sprengt das schnell den ohnehin schon großzügigen Rahmen und steigert den Frust bei den Sammlern, die solch einen Fehldruck wahrscheinlich nie bekommen werden. Schwierig ist außerdem eine Bewertung vorzunehmen, wenn solche Stücke praktisch nicht in nennenswerter Menge am Markt vorkommen. Hier gilt die alte Regel: Ein Stück ist das wert, was ein Sammler bereit ist, dafür zu bezahlen.


Zum Thema Abklatsch möchte ich noch auf folgende Beiträge hier im Blog verweisen:



Hans-Ludwig Grabowski

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