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Leserpost: 500.000 Mark der Reichsbahndirektion Frankfurt am Main von 1923

Autorenbild: Hans-Ludwig GrabowskiHans-Ludwig Grabowski

Sehr geehrter Herr Grabowski,

weil ich Sie – wie schon immer – für den besten, erfahrensten Kenner und Gutachter alter deutscher Geldscheine achte, erlaube ich mir heute nochmals mit großem Dank die Frage: Wie bewerten Sie beiliegenden Geldschein in bester Erhaltung, den ich nicht in meinem Katalog von Ihnen finde? Es ist für uns Sammler so zufriedenstellend, solch einen Fachmann auch bei Fragen um Antworten bitte zu dürfen.

Freundlichen Sammlergruß

K. H. Neubig


Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Frankfurt am Main:

500.000 Mark vom 10. August 1923, Vorder- und Rückseite.


Antwort der Redaktion

Vielen Dank für die lobenden Worte, die man so nur selten liest.

Ihr Gutschein der Reichsbahndirektion Frankfurt am Main über 500.000 Mark vom 10. August 1923 ist nicht im Katalog zu den deutschen Banknoten ab 1871 zu finden, weil es sich lediglich um eine Ausgabe für eine einzelne Reichsbahndirektion handelt, die auch nur in dieser gültig war. Die im Katalog verzeichneten Scheine der Deutschen Reichsbahn (Reichsverkehrsminister in Berlin) waren dagegen an allen Reichsbahn- und öffentlichen Kassen im gesamten Deutschen Reich gültig. Die Scheine aller Reichsbahndirektionen sowie von Privatbahnen und der Reichspost findet man im Band 13 zum deutschen Notgeld (Müller/Geiger/Grabowski: Das Papiergeld der deutschen Eisenbahnen und der Reichspost). Hier ist Ihr wirklich sehr gut erhaltener Schein unter der Nummer 008.1 katalogisiert und in kassenfrischer Erhaltung mit 6 Euro bewertet. Es handelt sich um das niedrigste Nominal dieser Ausgabestelle, die während der Hochinflation 1923 auch noch Scheine zu 1, 5, 10, 20 und 200 Millionen sowie zu 20, 50, 100 und 500 Milliarden und 1, 5 und 10 Billionen Mark in Umlauf gab. Die Ausgaben der Reichsbahndirektionen dienten vor allem zur Zahlung der Löhne und Gehälter der Reichsbahnbediensteten.

Die Scheine der Reichsbahndirektion Frankfurt am Main kommen im Vergleich zu denen einiger anderer Reichsbahndirektionen, wie z.B. Frankfurt/Oder, Oppeln oder Königsberg heute noch relativ häufig vor. Innerhalb der Reichsbahndirektionen gab es auch eine Vielzahl von Ausgaben verschiedener Dienststellen und Reichsbahnkassen. Alle diese Ausgaben findet man in dem bereits erwähnten Katalog.


Hans-Ludwig Grabowski


Literaturempfehlung:


Müller / Geiger / Grabowski:

Deutsches Notgeld, Band 13:

Das Papiergeld der deutschen Eisenbahnen und der Reichspost.


Titel: Gietl Verlag

ISBN: 978-3-86646-580-0

Auflage: 2. Auflage 2016

Format: 14,8 x 21 cm

Abbildungen: durchgehend farbige Abbildungen

Cover-Typ: Broschur

Seitenanzahl: 344

Preis: 39,90 EUR



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