Sehr geehrter Herr Grabowski,
ich habe vor langer Zeit in Hong Kong den im Scan beigefügten Schein erstanden.
Bis heute konnte ich ihn nicht richtig zuordnen.
Auf der Rückseite sind mongolische Buchstaben oder Zahlen erkennbar, vielleicht aus der Japanischen Mengjing Zeit? Oder doch nur ein Fake für Touristen?
Können Sie mir bitte weiterhelfen?
Schon jetzt, vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen aus Oberbayern
G. Etschmann
Die Anfrage wurde an den bekannten China-Experten Erwin Beyer weitergeleitet.
Hier ist seine Antwort:
Gern helfe ich wegen der Bestimmung des chinesischen Scheins.
Es handelt sich um einen 100-Yuan-Schein der „MENGCHIANG BANK“, einer japanischen Bank, die für die „mongolischen Grenzgebiete“ geschaffen wurde. Die Bank wurde offiziell am 27.11.1937 (da war ich 10 Tage alt) gegründet und öffnete am 1. November 1937 ihre Pforten für den Publikumsverkehr. Der Hauptsitz befand sich in Zhangjiakou (bei uns auch manchmal Kalgan genannt). Mit Kriegsende hörte die Bank auf zu existieren.
Der Schein ist auch im SCWPM, es ist P. J111. Allerdings wird im SCWPM, 12. Ausgabe, eine falsche Abbildung gezeigt. Eine andere 100-Yuan-Note dieser Bank, P. J112 wird zweimal abgebildet, nämlich als P. J111 und J112!
Aber J111 zeigt einen Tempel (ob es ein Lamakloster ist, wie im SCWPM behauptet, sei dahingestellt), während J112 ein Kamel unten rechts und einen Pavillion links zeigt.
Ich hoffe, mit diesen Auskünften weitergeholfen zu haben.
Erwin Beyer
Anmerkung der Redaktion:
Mengchiang oder auch die sog. "Innere Mongolei“, war von Japan besetzt und von China abgetrennt (ähnlich Mandschukuo).
Hans-Ludwig Grabowski
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