Sehr geehrter Herr Grabowski,
ich melde mich bei Ihnen als Mitarbeiterin des Stadtarchivs Bielefeld – und mittlerweile auch als Notgeld-Fan.
Gemeinsam mit einem Kollegen bereite ich aktuell eine Ausstellung zum Thema Bielefelder Notgeld vor. In den Magazinen haben wir einige, auch spezielle Scheine, die wir gerne präsentieren und erklären würden.
Bei meinen Recherchen bin ich unter anderem auf das Notgeld-Kleid, das Sie in einem Beitrag über die Ratsherrenalben auf dem Portal geldscheine-online.com nennen, gestoßen:
Das Notgeld-Kissen haben wir bei den Kollegen des Historischen Museums Bielefeld bereits angefragt. Auf das Kleid mit dem Jungbrunnen-Schein von Karl Muggly bin ich an anderer Stelle aber nirgends gestoßen.
Könnten Sie mir eventuell freundlicherweise mitteilen, wo und in wessen Besitz sich das Kleid befindet?
Ich bin sehr dankbar, über die Ausstellungsvorbereitungen auf das Thema Notgeld aufmerksam geworden zu sein. Es ist so ein faszinierender Kosmos mit den verschiedensten Bezügen. Gleichzeitig steckt so viel Politisches, Hintersinniges, Kurioses und Lustiges in den Scheinen – und das in einer so traurigen Not-Zeit. Einfach ein spannendes Thema.
Ihre Arbeiten zu dem Thema sind unglaublich wertvoll – man kann nur erahnen, wie viel Zeit und Arbeit in den Recherchen stecken.
Mit freundlichen Grüßen an Sie aus Bielefeld
Anna Vogt
Stadt Bielefeld
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek
Antwort der Redaktion (Auszug)
Liebe Frau Vogt,
besten Dank für Ihr Interesse an den Zeugnissen unserer Geschichte, zu denen natürlich auch das Geld gehört. Das Bielefelder Notgeld ist etwas ganz Besonderes, es gibt kaum etwas Vergleichbares in der Welt.
Die Abbildung des Kleides habe ich von einem alten Polaroid-Foto, das wohl einst ein Autor von uns aufgenommen hatte. Von wem das Bild genau stammt, kann ich leider nicht sagen.
Es könnte aus dem Nachlass von Albert Pick sein, der 1972 zusammen mit Herrn Grasser aus München einen Katalog zum Bielefelder Notgeld geschrieben hatte. In dem Büchlein selbst findet sich das Bild des Kleides allerdings nicht. Bin mir aber ziemlich sicher, dass das Foto aus dieser Zeit stammt.
Aufruf an unsere Leser
Wer die Ausstellung des Stadtarchivs Bielefeld mit der vorübergehenden Bereitstellung eines besonderen Exponats zum Bielefelder Stoffgeld unterstützen möchte, wendet sich bitte direkt an: anna.vogt@bielefeld.de (Tel. +49 (521) 51-8160). Gesucht wird zwar hauptsächlich das Kleid, es wurden in der Vergangenheit aber auch andere Kleidungsstücke und Gebrauchstextilien bekannt und auch versteigert, die aus Bielefelder Stoffgeld genäht waren.
Hans-Ludwig Grabowski
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