Die Alliierte Militärbehörde (AMB) gab während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit in befreiten und besetzten Gebieten für die einzelnen Länder verschiedene Geldscheinausgaben (Allied Military Currency) in Umlauf. Die Scheine lauten auf die jeweilige Landeswährung und zirkulierten unter der Zivilbevölkerung. Sie wurden vom Bureau of Engraving and Printing der USA in Zusammenarbeit mit Privatdruckereien (vor allem Forbes in Boston) hergestellt.
Es gab folgende Ausgaben:
1. Deutschland: 1/2, 1, 5, 10, 20, 50, 100 und 1000 Mark.
Die in den USA gedruckten Scheine tragen das Stecherzeichen F (Forbes). Alle Scheine ohne dieses Zeichen wurden in der Sowjetunion gedruckt, die die Druckplatten, Druckfarbe, Papierproben und andere notwendige Unterlagen zu deren Herstellung vom Bureau of Engraving and Printing erhielt.
2. Frankreich: 2, 5, 10, 50, 100, 500 und 1000 Francs (5000 Francs nicht ausgegeben).
Es gibt zwei verschiedene Ausgaben; die erste wurde vom US-Kriegsdepartement in Auftrag gegeben (alle Werte haben auf der Rückseite die französische Trikolore mit dem Wahlspruch der französischen Revolution "Liberté – Égalité – Fraternité": Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit), die zweite von der Provisorischen Französischen Regierung (50, 100 und 1000 Francs mit dem Aufdruck "FRANCE" statt der Trikolare auf den Rückseiten). Alle Scheine wurden von Forbes gedruckt.
3. Italien: 1, 2, 5, 10, 50, 100, 500 und 1000 Lire (Series 1943): Gedruckt von Forbes (mit Stecherzeichen F) und vom Bureau of Engraving and Printing (ohne F) und Series 1943A: 5, 10, 50, 100, 500 und 1000 Lire nur von Forbes gedruckt.
4. Japan: Im Unterdruck A: 10 und 50 Sen sowie 1, 5, 10, 50 und 100 Yen. Gedruckt vom Bureau of Engraving und Printing in Zusammenarbeit mit Stecher Traung, Kalifornien.
Im Unterdruck B: 10 und 50 Sen sowie 1, 5, 10, 20, 100 und 1000 Yen (1000 Yen erst 1951 ausgegeben), Stecher Traung (mit Stecherzeichen S) druckte 10 und 50 Sen sowie 1, 5, 10, 20 und 100 Yen. Das Bureau of Engraving and Printing (ohne S) druckte nur 1 Yen. Späterer japanischer Druck: 1, 5 und 1000 Yen (1 und 5 Yen ohne Stecherzeichen und 1000 Yen mit S).
5. Österreich: 50 Groschen sowie 1, 2, 5, 10, 20, 25, 50, 100 und 1000 Schilling.
Das Bureau of Engraving and Printing druckte den 25-Schilling-Schein, Forbes 50 Groschen sowie 1 und 2 Schilling. Alle Werte mit Ausnahme des 25-Schilling-Scheins wurden in England gedruckt.
Albert Pick (Überarbeitung: Hans-Ludwig Grabowski)
Abb. : 1–4, 11/12: Hans-Ludwig Grabowski; 5–10: Hartmut Fraunhoffer, www.banknoten.de
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