Seit der Ausgabe der ersten Reichsbanknoten (1876) bis hin zu den zuletzt umgelaufenen Noten der Deutschen Bundesbank und der Staatsbank der DDR hatten die 100-Mark-, Rentenmark-, Reichsmark-, DM-, MDN- und DDR-Mark-Scheine meist eine blauen Hauptfarbe. So wurde über eine lange Zeit Blau zum Erkennungsmerkmal der Hunderter, die man deshalb auch "Blaue Hunderter" nannte.
Die Bezeichnung "Blauer Hunderter" wird von Sammlern jedoch hauptsächlich für die in der Kaiserzeit mit Daten von 1883 bis 1908 ausgegebenen 100-Markscheine der Deutschen Reichsbank verwendet, deren markante Gestaltung mit dem bekrönten Reichsadler auf der Vorderseite und den zwei weiblichen Allegorien mit dem Medaillon der Germania auf der Rückseite über mehrere Ausgaben unverändert blieb.
Die heute noch häufig vorkommenden Scheine mit dem Datum von 1908 wurden während der Inflation 1922/23 wertlos und sind als Massenware anzusehen.
Auch der sog. "Lange Hunderter" (wegen seines Formats) oder auch "Flottenhunderter" (wegen der Darstellung der Germania vor der Kaiserlichen Flotte auf der Rückseite) von 1908, 1909 und 1910 ist blau.
Weitere Beispiele bis zum Ende der eigenständigen Deutschen Währung:
Selbst nicht umgesetzte Entwürfe und Druckproben von deutschen Hundertern aus der Kaiserzeit sowie aus der Zeit der "Weimarer Republik", des "Dritten Reichs" und der Bundesrepublik wurden in blauer Farbe gehalten.
Auch die beiden Hunderter der sog. Ersatzserie BBk II der Deutschen Bundesbank für Westdeutschland und Westberlin aus der Zeit des "Kalten Kriegs" waren blau.
Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski
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