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AutorenbildAlbert Pick

Lexikon: Blindencode

Aktualisiert: 31. März 2021

Markierungen für Blinde und Sehbehinderte zum Erkennen des jeweiligen Geldschein-Nominalwertes. Die ersten Noten mit auftragend gedruckten, also fühl- und ertastbaren Markierungen für Sehbehinderte sind die der Nederlandsche Bank der Serie 1966 bis 1972. Die Zahl der kleinen, im Guillochendruck hergestellten Kreise auf den Noten lässt den Nominalwert erkennen (4 Kreise = 5 Gulden, 3 Kreise = 10 Gulden, 2 Kreise = 25 Gulden, 1 Kreis = 100 Gulden und ohne Kreis = 1000 Gulden).


NEL-92a: 25 Gulden der Nederlandsche Bank vom 10.2.1971, Vorderseite links unten mit zwei ertastbaren Kreisen.

Auch Noten der Schweizerischen Nationalbank der sechsten Serie ab 1976 hatten bereits Markierungen für Sehbehinderte. Der abgebildete 10-Franken-Schein zeigt auf der Vorderseite links oben im Weißfeld einen Punkt (4 Striche = 100 Franken,

3 Striche = 500 Franken, 2 Striche = 1000 Franken, 3 Punkte = 50 Franken, 2 Punkte = 20 Franken und 1 Punkt = 10 Franken).


SUI-53f: 10 Franken ohne Datum (1986), Vorderseite mit einem Punkt für Sehbehinderte.

Die letzten Noten der Deutschen Bundesbank hatten ebenfalls einen Blindencode (2 Punkte = 5 DM, 1 Strich und 1 Punkt = 10 DM, 1 Strich/2 Punkte nebeneinander = 20 DM,

1 Strich und 2 Punkte übereinander = 50 DM, 2 Striche und 1 Punkt = 100 DM, 2 Striche und 2 Punkte nebeneinander = 200 DM, 2 Striche und 2 Punkte übereinander = 500 DM, 3 Striche und 1 Punkt = 1000 DM).


FRG-45/BRD-53a: 50 DM vom 2.1.1996, Vorderseite mit Blindencode links unten im Weißfeld (1 Strich und 2 Punkte).

Heute gibt es moderne Banknoten zahlreicher Länder mit unterschiedlichsten Blindencodes für Sehbehinderte. Ein Randthema der Notaphilie, das bisher wohl kaum ausreichend erforscht ist.


Weitere Beispiele für moderne Banknoten mit Blindencodes:


BOT-31d: 20 Pula der Bank of Botswana von 2014, Vorderseite mittig rechts mit zwei Punkten.
BRA-254: 10 Reais von 2010 (2012), Vorderseite links unten mit zwei Strichen.
BUR-52: 2000 Francs aus Burundi vom 15.1.2015, Rückseite mittig links mit 3 Quadraten.
CAN-94a: 2 Dollars der Bank of Canada von 1986, Rückseite unten mit Balken.
CHN-901: 100 Yuan der Chinesischen Volksbank von 1999, Vorderseite rechts unten mit einem Punkt und 2 Winkeln.
CPV-74: 2000 Escudos von Kap Verde vom 5.6.2014, Vorderseite links oben mit einem Balken und 2 Strichen.
HUN-189c: 1000 Forint von 2004 aus Ungarn, Rückseite rechts oben mit einem Dreieck und 3 Strichen.
IND-113a: 200 Rupees von 2017 aus Indien, Vorderseite links und rechts mit je 4 Strichen und 2 Kreisen.
NAM-12a: 20 Dollars von 2011 aus Namibia, Vorderseite unten mit zwei Kreisen.
SAF-129a: 20 Rand aus Südafrika ohne Datum (2005), Vorderseite unten mit zwei aufgerichteten Quadraten.
SGP-46a: 2 Dollars aus Singapur ohne Datum (2005), Vorderseite rechts oben mit einem Punkt.
UKR-123e: 200 Griwen aus der Ukraine von 2014, Vorderseite mittig rechts mit zwei Strichen.

Neben der Funktion für Sehbehinderte können die ertastbaren Elemente auch als Sicherheitsmerkmale angesehen werden.


Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski

Abb. Sammlung Hans-Ludwig Grabowski


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