Markierungen für Blinde und Sehbehinderte zum Erkennen des jeweiligen Geldschein-Nominalwertes. Die ersten Noten mit auftragend gedruckten, also fühl- und ertastbaren Markierungen für Sehbehinderte sind die der Nederlandsche Bank der Serie 1966 bis 1972. Die Zahl der kleinen, im Guillochendruck hergestellten Kreise auf den Noten lässt den Nominalwert erkennen (4 Kreise = 5 Gulden, 3 Kreise = 10 Gulden, 2 Kreise = 25 Gulden, 1 Kreis = 100 Gulden und ohne Kreis = 1000 Gulden).
Auch Noten der Schweizerischen Nationalbank der sechsten Serie ab 1976 hatten bereits Markierungen für Sehbehinderte. Der abgebildete 10-Franken-Schein zeigt auf der Vorderseite links oben im Weißfeld einen Punkt (4 Striche = 100 Franken,
3 Striche = 500 Franken, 2 Striche = 1000 Franken, 3 Punkte = 50 Franken, 2 Punkte = 20 Franken und 1 Punkt = 10 Franken).
Die letzten Noten der Deutschen Bundesbank hatten ebenfalls einen Blindencode (2 Punkte = 5 DM, 1 Strich und 1 Punkt = 10 DM, 1 Strich/2 Punkte nebeneinander = 20 DM,
1 Strich und 2 Punkte übereinander = 50 DM, 2 Striche und 1 Punkt = 100 DM, 2 Striche und 2 Punkte nebeneinander = 200 DM, 2 Striche und 2 Punkte übereinander = 500 DM, 3 Striche und 1 Punkt = 1000 DM).
Heute gibt es moderne Banknoten zahlreicher Länder mit unterschiedlichsten Blindencodes für Sehbehinderte. Ein Randthema der Notaphilie, das bisher wohl kaum ausreichend erforscht ist.
Weitere Beispiele für moderne Banknoten mit Blindencodes:
Neben der Funktion für Sehbehinderte können die ertastbaren Elemente auch als Sicherheitsmerkmale angesehen werden.
Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski
Abb. Sammlung Hans-Ludwig Grabowski
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