Bezeichnung für Papiergeld-Fälschungen in der "Gaunersprache". Der Sammler versteht unter Blüten allerdings Geldschein-Imitationen oder Fantasiescheine mit geldscheinähnlichem Aussehen für Reklame- und Propagandazwecke. Es gibt Spezialsammler dieser Art von Scheinen, wozu auch das während des Zweiten Weltkriegs hergestellte "Überläufergeld", Flugblätter mit Geldscheinabbildungen und ähnliche Scheine gehören.
Bei der Herstellung solcher Scheine sollte man sich zuvor über die in jedem Land unterschiedlichen, oft sehr strengen Bestimmungen informieren, die vor Verwechslungen mit Zahlungsmitteln schützen sollen.
Nachstehend sind einige Beispiele von modernen "Blüten" abgebildet.
Gutschein des Thalia-Theaters in Duisburg-Meiderich über 1 Geschenkpaket für ein Sonntags-Mittagessen, einlösbar am 24.5.1966, ähnlich der 1000-DM-Note der sog. "Gemäldeserie".
Werbeschein einer bekannten Zigaretten-Marke ähnlich der 5-DM-Note der sog. "Gemäldeserie".
Werbeschein der Firma OTCOM zu einem Förderprogramm der Deutschen Telekom AG, ähnlich der 1000-DM-Note der sog. "Persönlichkeitsserie".
Gutschein einer Friseurkette, angelehnt an den 20-DM-Schein der sog. "Persönlichkeitsserie".
Propagandaschein des politischen Vereins "Die Deutschen Konservativen e.V." aus Hamburg nach einer Reichsbanknote über 100.000 Mark vom 1. Februar 1923, auf der Vorderseite mit dem Porträt des SPD-Politikers Gerhard Schröder.
Werbeschein und Tageskarte der Westernstadt Pullman City bei Eging am See bei Passau ähnlich einer 1-Dollar-Note.
1 House-Dollar eines Regensburger Table-Dance-Clubs ähnlich einer 1-Dollar-Note.
Werbeschein der Paper Money Fair Maastricht/Valkenburg ähnlich einer 1-Dollar-Note.
Werbeschein und Gutschein der Firma Klarmobil ähnlich einer 10-Euro-Note.
Besonders spannend ist die Vielfalt sog. Fantasienoten. Neben Scheinen von Fantasiestaaten wie z.B. den Jason oder Chatham Islands oder des Königreichs Kamberra gibt es eine Vielzahl weiterer Fantasiescheine, die auch vereinzelt im Fachhandel angeboten werden.
Zu den "Blüten" kann man auch das sog. "Theatergeld" und "Filmgeld" zählen, Kinderspielgeld, Testnoten von Geldautomaten-Herstellern, Schulgeld und vieles mehr.
Wir können hier nur einige weitere Beispiele zeigen, weil eine ausführlichere Beschäftigung mit der Vielzahl möglicher Erscheinungsformen eigener Aufarbeitungen und Fachartikel bedarf.
Fantasieschein von Kevin Balmer über 500 Nuevos Sucres der Galapagos Inseln zum 200. Geburtstag von Charles Darwin aus dem Jahr 2009.
Fantasieschein über 300 Euro mit erotischen Darstellungen. Die 300-Euro-Scheine gab es in verschiedenen Ausführungen. Einige von ihnen sollen es sogar geschafft haben, an Supermarktkassen angenommen zu werden!
Filmgeld einer DEFA-Filmproduktion zu 5 Pounds der Bank of England aus dem Jahr 1930.
Die Rückseite ist unbedruckt.
Testschein für Geldautomaten der Firma De La Rue Garny in der Wertstufe 20 ohne Währungsangabe, Rückseite bildgleich.
Wer jetzt Lust auf mehr Fantasiescheine bekommen hat, dem sei unsere Galerie mit Fantasienoten des slowakischen Künstlers Matej Gabris empfohlen:
Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski
Abb. Hans-Ludwig Grabowski
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