Unter den zahlreichen Projekten zur Stabilisierung der durch die Inflation erschütterten Währung wurde das Rentenbankprojekt des Wirtschaftspolitikers Helfferich ausgewählt und im November 1923 die Deutsche Rentenbank gegründet. Man wollte mithilfe dieser Bank und der von ihr ausgegebenen Rentenmarkscheine die (Papier)mark wieder auf der Höhe der Goldmark halten (1 US-Dollar = 4,20 Rentenmark = 4,2 Billionen Papiermark). Zur Förderung dieses Planes wurde auf Initiative des Reichsbankpräsidenten Schacht die Deutsche Golddiskontbank gegründet. Ihr Grundkapital betrug 10 Millionen Pfund Sterling, wovon die Deutsche Reichsbank die Hälfte übernahm. Die Mittel, um die Einzahlung leisten zu können, waren der Deutschen Reichsbank von der Bank of England zur Verfügung gestellt worden. Die restlichen 50 % verteilten sich auf andere deutsche Banken.
DEU-197, Deutsche Golddiskontbank: 5 Pfund Sterling vom 20. April 1924, Vorder- und Rückseite.
DEU-198, Deutsche Golddiskontbank: 10 Pfund Sterling vom 20. April 1924, Vorder- und Rückseite.
Da man nicht wusste, ob den Rentenmarkscheinen das nötige Vertrauen entgegengebracht würde, erhielt die Deutsche Golddiskontbank das Recht zur Ausgabe von Noten.
Die hergestellten 5- und 10-Pfund-Noten brauchten jedoch nicht ausgegeben zu werden, da die Rentenmarkscheine überall als vollwertige Zahlungsmittel angenommen wurden.
Fast alle Scheine wurden vernichtet (je drei Exemplare bekannt: Sammlung der Deutschen Bundesbank, Sammlung der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, jetz G+D Stiftung Geldscheinsammlung sowie ehemalige Sammlung Helmut Engel, Stuttgart).
Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
Literaturempfehlung:
Hans-Ludwig Grabowski
Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine
Titel: Battenberg Verlag
ISBN: 978-3-86646-183-3
Auflage: 22. Auflage 2020
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