Bei den Kontrollen der Herstellerfirmen von Geldscheinen werden sog. Makulaturen (schlecht oder unvollständig gedruckte, verdruckte, verschnittene oder sonst zu beanstandende Noten) aussortiert und durch einwandfreie Noten, sog. Ersatznoten, auch Austauschnoten oder nachgeschobene Noten (engl. Replacement Notes) ersetzt, damit die Anzahl der gezählten Scheine wieder stimmt oder auch die Zählung nach der auf den Scheinen gedruckten Nummerierung (Kontrollziffer) weiter möglich ist. Die Ersatzscheine unterbrechen die laufende Nummerierung auf den Scheinen und unterscheiden sich auch häufig durch eine besondere Kennzeichnung in der Nummerierung, sei es durch andere Serienbuchstaben (Beispiel: Noten der Deutschen Bundesbank), durch ein Kreuz (Beispiel: Bank deutscher Länder, 5 DM 1948), durch einen Stern (Beispiel: Noten der USA) usw. Es gibt Sammler, die diese im Vergleich zu den normalen laufenden Serien selteneren Scheine gezielt als Varianten sammeln. Ausgehend davon gibt es auch einen Spezialkatalog für Ersatznoten aus aller Welt.
Die Bundesbank benutzt den Begriff Austauschnoten, weil auch die Noten der Ersatzserien BBk II für Westdeutschland von 1960 und Westberlin von 1963 aus der Zeit des "Kalten Kriegs" als Ersatznoten bezeichnet werden, aber eine völlig andere Bestimmung hatten, nämlich im Krisen- oder Kriegsfall als Ersatz für eine gesamte in Umlauf befindliche Währung zu dienen. Der Begriff Austauschnoten wird deshalb auch in der aktuellen Katalogisierung der deutschen Banknoten verwendet.
Beispiele für Ersatznoten
Abb. 1: Bank deutscher Länder, Ersatznote zu 5 DM vom 9. Dezember 1948 mit Kreuzstern in der Kontrollnummer.
Abb. 2: Deutsche Bundesbank, Ersatznote zu 20 DM vom 1. Oktober 1993 mit Serie ZA.
Abb. 3: Deutsche Notenbank, DDR: Muster einer Ersatznote zu 5 DM von 1955 mit Serie ZC.
Abb. 4: 1 Dollar (Silber-Zertifikat 1899), Austauschnote, bisher einziges gefundenes Exemplar mit den Unterschriften von William Tecumseh Vernon und Thomas Lee McClung.
Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
Abb. 1: Hans Worbes, www.worbes-verlag.de
Abb. 2/3: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski
Abb. 4: Michael H. Schöne
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