Im Allgemeinen wird das Papierformat eines Geldscheines gemessen und genannt.
Bei unregelmäßig geschnittenen, vor allem alten Scheinen oder bei Scheinen, die unregelmäßig vom Talon abgeschnitten wurden, misst man das Druckformat, muss aber
bei der Formatangabe darauf hinweisen.
Die Breitenangabe steht stets vor der Höhe, ganz gleich, ob der Schein im Druckbild ein Quer- oder Hochformat hat.
Im 20. Jahrhundert, vor allem in dessen zweiter Hälfte, hat sich das Format von Geldscheinen zum Teil wesentlich verkleinert. In Europa, Afrika und Asien wurden überwiegend unterschiedliche Formate je nach den Nominalwerten verwendet, d. h. kleinwertige Scheine haben ein kleines Format; je höher der Nennwert ist, desto größer ist auch das Format. Dadurch soll außer den Farb- und Druckunterschieden auch das unterschiedliche Format helfen, schneller die einzelnen Notenwerte zu erkennen. Es gibt aber auch Länder, deren Scheine aller Nennwerte ein einheitliches Format haben, so die USA. Alle Noten der Vereinigten Staaten von Amerika hatte ab 1864 das Format 188 x 80 mm (Large Size Notes) und seit 1928 das Format 156 x 67 mm (Small Size Notes). Andere amerikanische Staaten übernahmen das US-amerikanische System der gleichformatigen Scheine, so z. B. mit einem vom US-Dollar abweichenden Format Argentinien, Belize, Barbados, die Bermudas, Chile, Guayana, Kanada, Kolumbien, Kuba, Surinam, Uruguay und Venezuela, während das gleiche Format für die Scheine wie in den USA, also die US-Dollar-Größe, folgende Staaten wählten: Bolivien, die Bahamas, Costa Rica, die Cayman-Inseln, die Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Honduras, die Niederländischen Antillen, Nicaragua, Mexiko, Paraguay, Peru und El Salvador. Auch außerhalb Amerikas gibt einzelne Staaten, die das einheitliche Format für alle Nennwerte einführten, so zum Beispiel die Philippinen und seit 1975 Polen.
Die Frage nach dem kleinsten Schein ist schwer zu beantworten, da es viele kleine markenähnliche Scheine (Briefmarkengeld) gibt.
Abgesehen vom Briefmarkengeld zählt sicher der
1-Pfennig-"Schein" der Stadt Bunzlau in Schlesien ohne Datum (1920) aus Karton mit seinem Format von nur etwa 20 x 20 mm zu den kleinsten deutschen Geldscheinen.
Der größte Geldschein der Welt war lange Zeit auch der älteste in Sammlungen vorkommende, ein chinesischer Schein aus dem 14. Jahrhundert (Ming-Dynastie) mit einem Format von etwa 225 x 340 mm.
China, Ming-Dynastie: Staatspapiergeld über 1000 Käsch aus dem 14. Jahrhundert, Kaiser Ming Taizu (1368–1398), Format 225 x 340 mm, Vorderseite.
Er wurde erst Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts als größter Geldschein der Welt durch eine philippinische Gedenkbanknote zum 100. Jahrestag der Ausrufung der ersten Republik über 100.000 Piso von 1998 im Format 356 x 216 mm abgelöst.
Philippinen, Bangko Sentral ng Pilipinas: Gedenkbanknote zu 100.000 Piso ohne Datum (1998), Format 356 x 216 mm, Vorderseite.
Malaysia, Bank Negara Malaysia, Gedenkbanknote zu 600 Ringgit, Vorderseite in Mappe.
Und zwanzig Jahre später am 5. Januar 2018 wurde der philippinische 100.000-Pisos-Gedenkschein durch die 600-Ringgit-Gedenkbanknote zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung des Unabhängigkeitsabkommens der Föderation Malaya abgelöst.
Die malaysische Banknote misst 370 x 220 mm und bleibt bis heute der größte Geldschein der Welt!
Weitere Beispiele für großformatige Scheine sind:
Russland: Staatlicher Kassenschein über 500 Rubel von 1912, Format 275 x 127 mm, Vorderseite.
Thailand, Bank of Thailand: Gedenkbanknote zu 16 Baht von 2007, Format 147 x 229 mm, Vorder- und Rückseite.
Polen, Polska Krajowa Kasa Pozyczkowa: 5000 Marek vom 7. Februar 1920, Format 224 x 142 mm, Vorderseite.
Belgien, Banque Nationale de Belgique: 1000 Francs vom 17. April 1943, Format 223 x 135 mm, Vorderseite.
Deutschland, Deutsche Reichsbank: Reichsbanknote zu 10.000 Mark vom 19. Januar 1922, Format 210 x 124 mm, Vorderseite.
Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
Vielen Dank an Donald Ludwig!
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